Unser Tätigkeitsbericht für den Februar 2024 erscheint diesmal mit etwas Verspätung und fällt dafür aber im Gegenzug auch umfangreicher aus. Die Verzögerungen sind durch den Beginn der umfangreichen Bauarbeiten am Museumsbunker Hannover entstanden, die wir bereits in unserem November-Bericht (siehe Tätigkeitsbericht November 2023) angekündigt haben.
Zur Erinnerung: Die 10kV-Mittelspannungsschaltanlage sowie der abnehmereigene Transformator wurden während der Instandsetzung in den 1965er Jahren in den Bunker eingebaut und befinden sich seitdem in Betrieb. Diese Geräte erfüllen allerdings nicht mehr die aktuell gültigen Vorschriften und müssen daher erneuert werden. Die aufwändigen Baumaßnahmen wurden vom Energieversorgungsunternehmen enercity (ehemals Stadtwerke Hannover) durchgeführt.
Zunächst erfolgte die Abschaltung der 10kV-Mittelspannungszuleitung. Zum letzten Mal konnte das „Brummen“ des Transformators, der den Bunker zuverlässig und durchgängig seit den 1965er-Jahren mit Energie versorgt hat, wahrgenommen werden. Nachdem die Zuleitung geprüft und mit einer geerdeten Kurzschlussbrücke gesichert wurde, konnten die Vorbereitungen für den Rückbau beginnen.
Ein geöffnetes Schaltfeld der alten Mittelspannungsschaltanlage. Die drei Hauptsicherungen wurden aus den Sicherungshaltern entfernt – und werden künftig im Bunker ausgestellt.Die alte Mittelspannungs-Schaltanlage ist Spannungslos. Die Türen wurden geöffnet, um die 10kV-Zuleitung mit einer geerdeten Kurzschlussbrücke vor versehentlichem Einschalten zu sichern.Außer Betrieb: Die 10kV-Zuleitungen sind abgeschaltet. Die Anlage steht nicht mehr unter Spannung und wurde mit Hinweisschildern ausgestattet,
Früh am darauffolgenden Morgen stand bereits ein Mobilkran des beauftragten Schwertransportunternehmens im abgesperrten Straßenbereich. Aufgrund der engen Bebauung konnte der Mobilkran nicht direkt am Bunker platziert werden, sondern musste in einer Nebenstraße aufgebaut werden. Die große Herausforderung dabei war es, die Lasten zwischen zwei Gebäuden und gleichzeitig über ein weiteres Gebäude zu bewegen. Erschwerend kam hinzu, dass der Kranführer keinen Sichtkontakt zum Ablade- bzw. Aufnahmeplatz am Bunker hatte. Ein enercity-Mitarbeiter übernahm daher die Einweisung am Bunker und stand per Funk mit dem Kranführer in Kontakt.
Früh am Morgen steht der Mobilkran bereits im gesperrten Straßenbereich.Nach einer Baustellen-Einweisung beginnen die Vorbereitungen, um den Mobilkran zugfertig zu machen. Deutlich erkennbar: Der schmale Arbeitsbereich für die Kranarbeiten wird jeweils links und rechts von einem Gebäude begrenzt. Zusätzlich befindet sich noch ein eingeschossiges Gebäude im Arbeitsbereich, dass den Blick zum Bunker versperrt.
Am Bunker wurde bereits die alte Mittelspannungs-Schaltanlage demontiert und zum Abtransport bereitgelegt. Auch am Transformator fanden letzte Rückbauarbeiten statt.
Die alte Mittelspannungs-Schaltanlage wurde aus dem Betriebsraum des Bunkers entfernt und liegt für den Abtransport, der mit dem Mobilkran durchgeführt wird, bereit.Der alte Transformator wird für den Abtransport vorbereitet. Die elektrischen Verbindungen wurden bereits demontiert,
Im ersten Schritt wurde die Schaltanlage mit dem Kran vom Bunker zum Ablageplatz im abgesperrten Straßenbereich transportiert. Im Anschluss daran folgte der knapp 2 Tonnen schwere Transformator. Dazu musste der Transformator zunächst aus dem Transformatorenraum ins Freie gezogen werden. Dabei durfte die originale Betonrampe, die vor den technischen Betriebsräumen entlangläuft, nicht beschädigt werden. Aus diesem Grund wurde eine provisorische Rampe mit Hilfe von Holzpaletten aufgebaut, die das Gewicht des Transformators aufnehmen sollte. Nach diesen aufwändigen Vorbereitungen wurde der Transformator dann direkt mit dem Kran in ein bereitstehendes Transportfahrzeug eines Entsorgungsunternehmens verladen und der fachgerechten Entsorgung zugeführt.
Abtransport eines Schaltfeldes der alten Mittelspannungs-Schaltanlage mit Hilfe des Mobilkrans.Der Transformator wurde auf einer Rampe aus der Transformatorstation geschoben und dann mit dem Kran angehoben. Der Zugang zu den Betriebsräumen erfolgt über eine Betonrampe. Damit dieses originale Bauwerksteil nicht durch das hohe Gewicht des Transformators beschädigt wird, wurde eine weitere Rampe aufgebaut, die auf Holzpaletten aufliegt und dadurch die Betonrampe entlastet.Der alte Transformator befindet sich auf dem Weg zum Entsorgungsfahrzeug, dass auf der anderen Gebäudeseite wartet.Die Transformatorstation im Museumsbunker Hannover: Erstmals seit den 1965er Jahren steht dieser Raum leer – aber nur für einen kurzen Zeitraum. Innerhalb der nächsten Stunde wird hier der neue Transformator eingestellt.Die alte Mittelspannungs-Schaltanlage aus dem Bunker liegt auf dem Ablageplatz im abgesperrten Straßenbereich.
Im nächsten Schritt erfolgte der Transport der neuen Mittelspannungs-Schaltanlage und des Transformators in den Bunker. Auch eine Ölwanne, in die der Transformator aufgrund aktueller Vorgaben aufgestellt werden muss, wurde mit dem Mobilkran in den Bunker verladen. Der Transformator hat eine sehr interessante Vorgeschichte (siehe Tätigkeitsbericht November 2023) und wurde zuvor in der Transformatorenwerkstatt von enercity überprüft. Ohne Probleme wurden die Kranarbeiten abgeschlossen und alle neuen Komponenten der Mittelspannungs-Schaltanlage und der Transformatorstation in den Betriebsräumen des Bunkers platziert.
Der LKW mit den neuen Komponenten für die Mittelspannungs-Schaltanlage trifft an der Baustelle ein und rangiert rückwärts bis zu einem Standort, der in Reichweite des Mobilkrans liegt.Ein LKW von enercity liefert den neuen Transformator, eine Ölwanne sowie die neue Mittelspannungs-Schaltanlage zur Baustelle an.Im Verlauf der Arbeiten sammelte sich ein umfangreicher Fahrzeugpark an der Baustelle an. Im rechten Abschnitt befindet sich das Transportfahrzeug des Entsorgungsunternehmens, dass für die fachgerechte Entsorgung des Alt-Transformators sorgt. Links neben dem Mobilkran steht der enercity-LKW mit den neuen Komponenten. Neben den weiteren enercity-Dienstfahrzeugen gehört auch der Radlader zur Baustelle.Ein Schaltfeld der neuen Mittelspannungs-Schaltanlage wird zum Bunker transportiert. Der Kranführer wird per Funk eingewiesen.Mitarbeiter von enercity nehmen am Bunker ein Schaltfeld entgegen, dass mit dem Mobilkran abgekrant wurde.Die Öl-Auffangwanne, in der später der Transformator aufgestellt wird, wird mit dem Mobilkran zum Bunker transportiert.Der neue Transformator für den Museumsbunker Hannover auf der Ladefläche eines LKW von enercity.Beginn des Hebevorganges für unseren neuen Transformator. Mit Hilfe des Mobilkrans wird der Transformator von der Ladefläche des LKW in den Bunker transportiert.Der neue Transformator befindet sich auf dem Weg in den Museumsbunker Hannover. Für die Kranarbeiten wurde die Lücke zwischen den beiden Gebäuden genutzt.Der Kran hebt den neuen Transformator zwischen zwei Gebäuden und über einem weiteren Gebäude hinweg zum Bunker. Der Bereich wurde für die Dauer der Kranarbeiten zusätzlich mit Absperrband gesichert. Da der Kranführer keinen Sichtkontakt zum Abladebereich hat, erfolgte die Einweisung per Funk durch einen Mitarbeiter von enercity, der eine Position am Bunker eingenommen hat.Die neuen Schaltfelder wurden in den Betriebsraum für die Mittelspannungsschaltanlage hineingestellt. Die endgültige Platzierung der Geräte erfolgt dann im Rahmen der Installationsarbeiten.Der neue Transformator im Museumsbunker Hannover auf seinem Standplatz in der Transformatorenstation. Aufgrund aktueller Vorschriften musste der Transformator in einer Öl-Auffangwanne aufgestellt werden. Die elektrischen Verbindungen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertiggestellt.
Die Bauarbeiten erstreckten sich vom Februar bis in den April hinein und sind mit der Veröffentlichung dieses Berichtes abgeschlossen. Die Inbetriebnahme ist bereits erfolgt – und wir werden im nächsten Monat weiter über die durchgeführten Arbeitsschritte berichten.
Unser aktuelles Titelbild
Unser aktuelles Titelbild auf der Startseite zeigt die beiden Wärmetauscher der Dieselmaschinensätze. Die Anlage wird befindet sich im Filteranbau des Bunkers. Vor jedem Wärmetauscher sind jeweils zwei Axial-Ventilatoren hintereinander in einem gemeinsamen Lüftergehäuse platziert. Im Vollbetrieb fördern die Gebläse 56.000 m3 Luft pro Stunde. Jeder einzelne Motor kann bei Bedarf ein- oder ausgeschaltet werden, um den Luftstrom zur Abkühlung des Dieselmaschinen-Kühlwassers anzupassen.