Ein guter Monat für den Denkmalschutz! Im September erreichte uns ein Schreiben des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege. Auf Betreiben des Vorbei e.V. wurde die ehemalige Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Bundeswehr Drangstedt/Elmlohe (GSVBw 22), nach § 3 Abs. 3 NDSchG, in das amtliche Verzeichnis der Kulturdenkmale – Baudenkmale aufgenommen. Hintergrund ist die geschichtliche Bedeutung, die dieses Bauwerk schützenswert macht.
Die ersten Arbeiten an der Gebäudesubstanz wurden daraufhin gleich mit der Unteren Denkmalschutzbehörde abgestimmt und in Angriff genommen.
Ein großer finanzieller Posten war der Ersatz von 11 zerstörten Tür- und Fensterscheiben. Nach Einholung von Kostenvoranschlägen bekam Firma Gosda aus Bad Bederkesa den Zuschlag und sorgte fachgerecht für Ersatz. Nun kann die feuchte Witterung kommen.






Vor größere Probleme stellte uns ein etwa 1,5 Tonnen schwerer Betonklotz, der in der Vergangenheit den unberechtigten Zugang zum Bunker verhindern sollte. Ungebetene Besucher hatten diese Barriere trotzdem zur Seite geschafft und so stand der Quader im Weg. Mit Hilfe einer Winde und einigen Baumstämmen konnten wir zumindest eine neue Verwendung für das sperrige Teil finden: Er dient nun als Halterung für ein Parkplatzschild.



Auch die Reparaturarbeiten an der maroden Elektrik gingen weiter voran. Im Technikraum des Dienstgebäudes wurde der Schaltschrank der Haustechnik repariert. Nach Ersatz des verschwundenen Hauptschalters können wichtige Elektromotoren der Gebäudetechnik wieder angesteuert werden.


Im Außenbereich wurde die Innen- und Außenbeleuchtung der unterirdischen Anschaltstelle (Objekt 3) wieder repariert.




Für den bevorstehenden Probelauf des Dieselgenerators im Raum 20 des Fernmeldegebäudes inspizierten wir den Abgasweg der unterirdischen Auspuffleitung. Aus dem Bunker kommend wurden die Abgase in eine etwa 3 m² große Schallgrube geleitet. Nach der dort erfolgten Schalldämpfung traten die Abgase erst 10 Meter weiter an die Oberfläche. Die Inspektionsöffnungen der Schallgrube waren mit dünnen Blechen verschlossen, die im Fall einer Verschüttung der Auspuffleitung, durch den Abgasdruck aufreißen sollten, um die Funktionsfähigkeit weiter zu gewährleisten. Die Grube war in einem guten Zustand. Leider hatten die Deckelbleche durch Korrosion ziemlich gelitten.




Um die anstehende Maisernte an der Südseite unseres Grundstücks nicht zu behindern, waren umfangreiche Grünschnittarbeiten erforderlich. Sträucher und Äste ragten durch jahrelangen Wildwuchs bereits einige Meter über den Zaun, auf das angrenzende Feld. An einem Tag konnte der 100 Meter lange Zaun freigelegt werden.


Über eine großzügige Materialspende haben wir uns besonders gefreut. Martin Benson, Betreiber der Internetseite http://www.fernmeldeamt.de war über unsere Internetpräsentation aufmerksam geworden und bot uns umfangreiches Fernmeldegerät der Bundeswehr an. Dabei handelt es sich überwiegend um die technische Ausstattung des Raum 13N im Fernmeldebetriebsgebäude. Ganz besonders hervorzuheben sind hier zwei komplette 12-Kanal-Trägerfrequenzgeräte vom Typ VZ-12. Diese Geräte wurden benötigt, um mittels Frequenzverschiebung auf einer einzelnen Verbindung, der Primärgruppe (PG), bis zu 12 Fernsprechverbindungen in NF-Lage über spezielle Trägerfrequenzfernververbindungskabel (TFFVK) zu übertragen. Erforderliche Anschlusskabel, sowie Meß- und Prüfgeräte, bestehend aus Pegelsender und -empfänger, sind ebenfalls vorhanden. Neben vielen anderen Baugruppen sind auch Verstärkerbaugruppen (Allverstärker) und Ersatzteilkoffer in der Materialspende enthalten.
Bei den bisher durch den Vorbei e.V. besuchten GSVBw wurde die technische Ausstattung des Raum 13N mit der Schließung der Dienststelle meist vollständig entfernt. Diese Materialspende ist daher besonders wertvoll.
Wir möchten uns hiermit noch einmal bei Martin Benson für die Geräte und den netten Nachmittag bedanken!










