Vereinsaktivitäten im April 2025

Im April führten wir unter anderem eine Inspektion des Grobsandfilters durch. Die Grobsand-Filteranlage im Museumsbunker Hannover gehört zu den Bereichen, die wir im Rahmen unserer Besucherführungen nicht betreten. Und das aus gutem Grund: Zum einem erfolgt der Zugang über Steigbügel – und zum anderem hat im Wartungszugang nur eine einzelne Person Platz.

Der Grobsandfilter befindet sich im Filteranbau auf der Rückseite des Museumsbunkers Hannover. Er ist Bestandteil der 2-stufigen ABC-Luftfilteranlage: In der ersten Filterstufe durchströmt die Außenluft den Grobsandfilter – in der zweiten Filterstufe wird die Luft durch Raumluftfilter geführt.

Der Filteranbau wurde im Zuge der Baumaßnahmen zur Instandsetzung im Vorabprogramm (1965-1968) errichtet. Der Anbau ist 18,25 Meter lang, 4,40 Meter breit und 12,50 Meter hoch. Der Grobsand-Filter erstreckt sich über das zweite und dritte Obergeschoss des Filteranbaus. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Rückkühlanlagen der Kältemaschinen sowie die Wärmetauscher zum herabkühlen des Kühlwassers der Dieselmaschinensätze. Im Erdgeschoss des Filteranbaus sind neun Stellplätze für Raumluftfilter in der Größe R10 vorgesehen.

Schnittansicht des Filteranbaus am Museumsbunker Hannover: Im zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich die einzelnen Kammern, die jeweils ein Fassungsvermögen von 5m3 Filtersand ausweisen. Die Schutzluftleitung führt die gefilterte Außenluft in das Erdgeschoss. Dort ist die zweite Filterstufe, bestehend aus ABC-Raumluftfiltern in der Größe R10, platziert.
Schnittansicht des Filteranbaus am Museumsbunker Hannover: Im zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich die einzelnen Kammern, die jeweils ein Fassungsvermögen von 5m3 Filtersand ausweisen. Die Schutzluftleitung führt die gefilterte Außenluft in das Erdgeschoss. Dort ist die zweite Filterstufe, bestehend aus ABC-Raumluftfiltern in der Größe R10, platziert.
Draufsicht auf den Filterraum im Erdgeschoss des Filteranbaus, Der Luftaustritt jedes einzelnen ABC-Raumluftfilters muss exakt so ausgerichtet werden, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, damit jeder einzelne Filter in das Belüftungssystem eingebunden werden kann.
Draufsicht auf den Filterraum im Erdgeschoss des Filteranbaus, Der Luftaustritt jedes einzelnen ABC-Raumluftfilters muss exakt so ausgerichtet werden, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, damit jeder einzelne Filter in das Belüftungssystem eingebunden werden kann.

 

Auf beiden Etagen des Grobsandfilters befinden sich jeweils acht Kammern, die mit jeweils 5 m3 Filtersand in einer Schütthöhe von 1 Meter gefüllt sind. Insgesamt befinden sich daher 80 m3 Filtersand im Grobsandfilter. Das entspricht einem Gewicht von etwa 132 Tonnen. Die Luftzufuhr erfolgt oberhalb der Sandfüllung über Öffnungen im Filteranbau. Dort durchströmt die Luft die 1m starke Grobsandschicht und wird von einem perforierten Rohrsystem am Boden der Filterkammer aufgenommen.

Die Grobsand-Filteranlage im Museumsbunker Hannover in der Draufsicht: Auf jeder Etage befinden sich 8 Kammern, die mit Filtersand gefüllt sind. Die Schütthöhe beträgt 1 Meter. Auf dem Boden jeder Kammer sind mehrere perforierte Rohre platziert, die die gefilterte Luft aufnehmen und über das Schutzluft-Rohrnetz ins Erdgeschoss des Filteranbaus führen. Im Grobsandfilter befinden sich insgesamt 80 m3 Filtersand. Dies entspricht einem Gewicht von etwa 132 Tonnen.
Die Grobsand-Filteranlage im Museumsbunker Hannover in der Draufsicht: Auf jeder Etage befinden sich 8 Kammern, die mit Filtersand gefüllt sind. Die Schütthöhe beträgt 1 Meter. Auf dem Boden jeder Kammer sind mehrere perforierte Rohre platziert, die die gefilterte Luft aufnehmen und über das Schutzluft-Rohrnetz ins Erdgeschoss des Filteranbaus führen. Im Grobsandfilter befinden sich insgesamt 80 m3 Filtersand. Dies entspricht einem Gewicht von etwa 132 Tonnen.

 

Der Grobsandfilter erfüllt mehrere Schutzfunktionen:

Der geschüttete Grobsandfilter weist ein hohes thermische Speichervermögen auf. Dadurch ist ein sicheres Auffangen hoher Wärmemengen gewährleistest.

Für den stetigen Luftstrom, der durch die geschüttete Grobsandschicht strömt, stellt ein Grobsandfilter keinen großen Widerstand dar. Für eine schnell ansteigende Druckwelle aber nimmt der Widerstand durch die einwirkende Energie schnell zu. Ein „Durchschlagen“ der Druckwelle in den Schutzbau wird durch die abschwächende Wirkung stark aufgefangen.

Radioaktiver Staub wird um bis zu 99,95% im Grobsandfilter zurückgehalten. Auch bei einer Staubbeschaffenheit von kleinsten, schwebenden Staubteilchen und starker Verschmutzung der Außenluft durch Trümmerstaub arbeitet ein Grobsandfilter mit hohem Wirkungsgrad.

 

Die durch den Grobsandfilter geführte Außenluft gelangt durch ein Rohrsystem in das Erdgeschoss des Filteranbaus. Über elektropneumatisch betätigte Schließklappen besteht die Möglichkeit, den Luftstrom direkt auf die Saugseite des Schutzluftgebläses zu führen. Durch entsprechende Einstellung der Schließklappen im Rohrsystem kann der Luftstrom zusätzlich durch die im Erdgeschoss platzierten Raumluftfilter geleitet werden, bevor die Saugseite des Schutzlüfters erreicht wird. Das Schutzluftgebläse führt die gefilterte Luft in die Belüftungsanlage der Zivilschutzanlage. Durch neun parallel betriebene Raumluftfilter der Größe R10 wird ein Filtervolumen von 90m3 pro Minute gewährleistet.

Der Raumfilter beinhaltet zwei Filterkomponenten in einem gemeinsamen Gehäuse: Zum einen besteht ein Raumfilter aus einem Schwebstofffilter mit Filterwirkung gegen nebelförmige, schwebende Schadstoffe. In diesem Filterbereich kommt ein spezieller gefalteter Filterkarton zum Einsatz. Die zweite Komponente wirkt gegen gasförmige Schadstoffe und besteht aus gekörnter Aktivkohle.

 

Der Zugang zum Filteranbau ist nur durch diese Tür im Bereich des Maschinenraums möglich. Da im Filteranbau möglicherweise kontaminierte Außenluft gefiltert wird, ist diese Tür mit Strahlungsschutzsteinen gefüllt. Eine baugleiche Tür befindet sich auf der anderen Seite im Filteranbau. Durch das abwechselnde Öffnen der Türen kann so eine Schleusenfunktion erzielt werden.
Der Zugang zum Filteranbau ist nur durch diese Tür im Bereich des Maschinenraums möglich. Da im Filteranbau möglicherweise kontaminierte Außenluft gefiltert wird, ist diese Tür mit Strahlungsschutzsteinen gefüllt. Eine baugleiche Tür befindet sich auf der anderen Seite im Filteranbau. Durch das abwechselnde Öffnen der Türen kann so eine Schleusenfunktion erzielt werden.
Der Aufgang zum Grobsandfilter im Filteranbau des Museumsbunkers Hannover: Über die Leiter erfolgt der Zugang zum ersten Obergeschoss des Filteranbaus. Über die Steigbügel wird die Drucktür zum Grobsandfilter im zweiten und dritten Obergeschoss erreicht.
Der Aufgang zum Grobsandfilter im Filteranbau des Museumsbunkers Hannover: Über die Leiter erfolgt der Zugang zum ersten Obergeschoss des Filteranbaus. Über die Steigbügel wird die Drucktür zum Grobsandfilter im zweiten und dritten Obergeschoss erreicht.
Der Zugang zum Grobsandfilter erfolgt über diese Drucktür. Um die schwergewichtige Tür leichter nach oben zu öffnen, ist auf der anderen Seite der Tür ein Seilzug befestigt, der über eine Umlenkrolle geführt wird und dort mit einem Gegengewicht die Tür annähernd in Waage hält.
Der Zugang zum Grobsandfilter erfolgt über diese Drucktür. Um die schwergewichtige Tür leichter nach oben zu öffnen, ist auf der anderen Seite der Tür ein Seilzug befestigt, der über eine Umlenkrolle geführt wird und dort mit einem Gegengewicht die Tür annähernd in Waage hält.
Blick auf den Grobsandfilter im zweiten Obergeschoss: Die Trennwände der einzelnen Filterkammern sind nicht sichtbar, weil der Filtersand höher als 1 Meter geschüttet wurde.
Blick auf den Grobsandfilter im zweiten Obergeschoss: Die Trennwände der einzelnen Filterkammern sind nicht sichtbar, weil der Filtersand höher als 1 Meter geschüttet wurde.
Die Schutzluftleitung (hier im Luftraum über dem Grobsandfilter im zweiten Obergeschoss) führt ins Erdgeschoss zur zweiten Filterstufe, die aus ABC-Raumluftfiltern besteht. Die nach links führende Leitung verzweigt sich und teilt sich auf die einzelnen Filterkammern des Sandfilters auf. Rechts im Bild befindet sich der Seilzug mit der Umlenkrolle und dem Gegengewicht, der das Öffnen der schweren Drucktür erheblich erleichtert.
Die Schutzluftleitung (hier im Luftraum über dem Grobsandfilter im zweiten Obergeschoss) führt ins Erdgeschoss zur zweiten Filterstufe, die aus ABC-Raumluftfiltern besteht. Die nach links führende Leitung verzweigt sich und teilt sich auf die einzelnen Filterkammern des Sandfilters auf. Rechts im Bild befindet sich der Seilzug mit der Umlenkrolle und dem Gegengewicht, der das Öffnen der schweren Drucktür erheblich erleichtert.
Blick aus dem engen Wartungsschacht im zweiten Obergeschoss hinauf ins dritte Obergeschoss. Hinter den 1 Meter hohen Betonwänden befinden sich die Filterkammern, die mit Filtersand gefüllt sind. Der Luftraum darüber hat eine Höhe von etwa 60 cm.
Blick aus dem engen Wartungsschacht im zweiten Obergeschoss hinauf ins dritte Obergeschoss. Hinter den 1 Meter hohen Betonwänden befinden sich die Filterkammern, die mit Filtersand gefüllt sind. Der Luftraum darüber hat eine Höhe von etwa 60 cm.
Im Erdgeschoss des Filteranbaues befinden sich die Anschlussvorrichtungen für neun ABC-Raumluftfilter in der Größe R10. Die Klemmlaschen auf dem Boden dienen zur Aufnahme von Lastbegrenzungsringen, mit denen der ABC-Raumluftfilter Schwingungsgedämpft aufgestellt werden kann - und so vor Erschütterungen geschützt wird.
Im Erdgeschoss des Filteranbaues befinden sich die Anschlussvorrichtungen für neun ABC-Raumluftfilter in der Größe R10. Die Klemmlaschen auf dem Boden dienen zur Aufnahme von Lastbegrenzungsringen, mit denen der ABC-Raumluftfilter Schwingungsgedämpft aufgestellt werden kann – und so vor Erschütterungen geschützt wird.
Auszug aus "AUER Raumfilter - Gebrauchsanleitung" zur schwingungsgedämpften Aufstellung der ABC-Raumfilter R10. (1) zeigt die Klemmlaschen, die sich auf dem Boden im Filterraum des Museumsbunkers Hannover befinden. Die eingelagerten Lastbegrenzungsringe sind in der Skizze mit (2) bezeichnet.
Auszug aus „AUER Raumfilter – Gebrauchsanleitung“ zur schwingungsgedämpften Aufstellung der ABC-Raumfilter R10. (1) zeigt die Klemmlaschen, die sich auf dem Boden im Filterraum des Museumsbunkers Hannover befinden. Die eingelagerten Lastbegrenzungsringe sind in der Skizze mit (2) bezeichnet.
Der Zugang zum Filteranbau wird durch eine mit Strahlungsschutzsteinen gefüllte Tür verschlossen. Rechts im Bild befindet sich das Schutzluftgebläse, Der Zugang zum Filteranbau wird durch eine mit Strahlungsschutzsteinen gefüllte Tür verschlossen. Rechts im Bild befindet sich das Schutzluftgebläse. Die herabhängenden Schläuche an jedem Filterplatz dienen der Betriebsüberwachung jedes einzelnen Filters und führen zum Differenzdruckmesser. Am Schutzluftgebläse werden auch die Lastbegrenzungsringe für die schockisolierte Aufstellung der ABC-Raumluftfilter gelagert.
Der Zugang zum Filteranbau wird durch eine mit Strahlungsschutzsteinen gefüllte Tür verschlossen. Rechts im Bild befindet sich das Schutzluftgebläse. Die herabhängenden Schläuche an jedem Filterplatz dienen der Betriebsüberwachung jedes einzelnen Filters und führen zum Differenzdruckmesser. Am Schutzluftgebläse werden auch die Lastbegrenzungsringe für die schockisolierte Aufstellung der ABC-Raumluftfilter gelagert.
Das Schutzluftgebläse im Erdgeschoss des Filteranbaus fördert die über den Grobsandfilter gefilterte Außenluft über die Schutzluftleitung in den Filterraum. Dort wird die Außenluft, je nach Schutzluftprogramm, direkt in die Belüftungsanlage des Bunkers geführt - oder über die ABC-Raumluftfilter.
Das Schutzluftgebläse im Erdgeschoss des Filteranbaus fördert die über den Grobsandfilter gefilterte Außenluft über die Schutzluftleitung in den Filterraum. Dort wird die Außenluft, je nach Schutzluftprogramm, direkt in die Belüftungsanlage des Bunkers geführt – oder über die ABC-Raumluftfilter.

 

Übrigens, haben wir Dein Interesse geweckt?

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Unser aktuelles Titelbild

Unser aktuelles Titelbild auf der Startseite zeigt den Aufgang zum Grobsandfilter im Filteranbau des Museumsbunkers Hannover. Über die Leiter erfolgt der Zugang zum ersten Obergeschoss des Filteranbaus. Über die Steigbügel wird die Drucktür zum Grobsandfilter im zweiten und dritten Obergeschoss erreicht.