Ein arbeits- und ereignisreicher Oktober liegt hinter uns! In der GSVBw 22 Elmlohe setzten wir die Arbeiten an unserer Brunnenanlage im Fernmeldebunker fort. Die aufwändigen und umfangreichen Tätigkeiten beschäftigten uns bereits im Vormonat (siehe Tätigkeitsbericht September 2024), als wir eine defekte Unterwassermotorpumpe mit Hilfe der Originalausstattung aus dem Brunnen gezogen haben. Aber auch aus dem Museumsbunker Hannover gibt es einiges zu berichten: Hier freuten wir uns über den Besuch besonderer Gäste. Doch nun zurück zur defekten Unterwassermotorpumpe…..
Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der Ersatzpumpe
Unsere Ersatz-Unterwassermotorpumpe stammt aus dem Hause Grundfos und weist etwas größere Abmessungen als die defekte Pumpe auf. Die Brunnenrohre unserer Ersatzpumpe wurden mit Innen- und Außengewinden verschraubt. Daher fehlte noch eine Flanschplatte am Anschlussrohr, um die Pumpe wieder mit den originalen Flanschrohren verbinden zu können.
Aus diesem Grund beschafften wir eine passende Flanschplatte, die dann am Anschlussrohr der Pumpe angeschweißt werden musste. Diese Schweißverbindung muss besonders sorgfältig ausgeführt werden, weil sie später dauerhaft das Gesamtgewicht der schweren Unterwassermotorpumpe trägt. Deshalb beschafften wir für die Schweißarbeiten einen hochwertigen Schweißdraht, der speziell zum Verschweißen artverschiedener Stähle geeignet ist. Ohne den Einsatz dieses speziellen Schweißdrahtes würde die Gefahr bestehen, dass die Schweißnaht aufgrund Korrosion an Festigkeit verliert und die Unterwassermotorpumpe in den Brunnen stürzt.
Durch die längere Bauform unserer Austausch-Unterwassermotorpumpe musste auch noch ein originales Flanschrohr etwas eingekürzt werden. Ansonsten wäre die Gesamtlänge der Austauschpumpe mit allen vier montierten Flanschrohren länger als die vorherige Pumpenkonstruktion. Die Austauschpumpe würde mit ungekürztem Flanschrohr dann tiefer im Brunnenschacht stehen. Da der ausgebaute Brunnenschacht ab einer bestimmten Tiefe nur noch mit verringertem Durchmesser weiter in die Tiefe führt, würde die Gefahr bestehen, dass die Pumpe die Schachtwand berührt. Auch diese Schweißarbeiten mussten mit größter Sorgfalt durchgeführt werden. Als oberstes Flanschrohr eingesetzt, muss diese Schweißnaht nicht nur die schwergewichtige Unterwassermotorpumpe tragen, sondern noch dazu die gesamte Steigleitung, bestehend aus vier Flanschrohren.
Zum Abschluss bekamen die Schweißnähte noch einen Schutzanstrich. Hierfür wurde eine spezielle Farbe verwendet, die für den direkten Lebensmittel- und Wasserkontakt zugelassen und zertifiziert ist. Damit wird sichergestellt, dass der Schutzanstrich keine schädliche Wirkung auf das Brunnenwasser ausübt. Nach dem Anstrich ruhten die Komponenten 14 Tage.
Einbau der Austauschpumpe in den Brunnenschacht
Zur Vorbereitung auf den bevorstehenden Einbau der Austausch-Unterwassermotorpumpe wurde zunächst das benötigte Material, wie Schrauben, Unterlegscheiben, Muttern bereitgelegt und auf Vollständigkeit geprüft. Die benötigten Werkzeuge wurden platziert und die Rohrklammern sowie Rundschlingen griffbereit angeordnet. Auch die „neue“ Unterwassermotorpumpe wurde schon im Brunnenraum aufgestellt.
Die Rundschlinge wurde kurz unter der Flanschplatte angeschlagen. Darunter wurde eine Rohrklammer platziert, die verhindert, dass die Pumpe in den Brunnenschacht stürzt. Anschließend konnten wir mit der originalen Handwinde damit beginnen, die Pumpe in den Brunnenschacht hinabzulassen.
Die Unterwassermotorpumpe wurde soweit in den Brunnenschacht abgelassen, bis die Rohrklemme auf dem Brunnenkopf aufliegt. Anschließend konnte die Rundschlinge entfernt werden. Als nächstes wurde ein neu beschaffter Dichtungsring auf den Flansch der Pumpe platziert. Das erste Flanschrohr wurde angesetzt und mit der Pumpe verschraubt. Die Rundschlinge konnte wieder unter dem oberen Flansch des Rohres angeschlagen werden und so die Unterwassermotorpumpe zusammen mit der Steigleitung immer tiefer in den Brunnenschacht abgelassen werden.
Zum Schluss erfolgte die Montage der Kopfarmatur sowie der Einbau der flexiblen Rohrverbindung zum Schieberkabinett. Anschließend wurde der gesamte Arbeitsbereich grob gereinigt.
Da die Austausch-Unterwassermotorpumpe im Betrieb geringfügig abweichende technische Eigenschaften gegenüber der defekten Pumpe aufweist, wurde der Motorschutzschalter sowie die DIAZED-Schmelzsicherungen nach Herstellervorgaben angepasst.
Der anschließende Probelauf verlief erfolgreich! Die GSVBw22 verfügt jetzt wieder über zwei funktionierende Unterwassermotorpumpen!
Ab sofort wird, wie vor dem Defekt, die Wasserförderung wieder von Pumpe 2 übernommen. Aus diesem Grund zeigt der rote Pfeil im Pumpenschaltfeld ab sofort wieder auf Pumpe 2.
Besuch des Hamburger Unterwelten e.V. im Museumsbunker Hannover
Über diesen Besuch haben wir uns sehr gefreut! Schon vor längerer Zeit haben wir mit dem Hamburger Unterwelten e.V. eine Besichtigung des Museumsbunkers Hannover, die im Oktober stattfinden sollte, abgestimmt. Im Rahmen einer Vereinsausfahrt besuchten uns dann in diesem Monat die Vereinskolleginnen und -Kollegen in der ehemaligen Zivilschutzanlage Hannover-Ricklingen.
Bei einem ausführlichen Rundgang durch den Museumsbunker Hannover wurden unter anderem bauliche Unterschiede zu den Zivilschutzanlagen in Hamburg thematisiert. Der Besuch wurde von einem interessanten Wissens- und Erfahrungsaustausch begleitet, so dass die geplante Besuchszeit schnell vorbei war. Unsere netten Gäste mussten zur nächsten Station ihrer Vereinsausfahrt aufbrechen. Allerdings nicht, ohne den Vorbei e.V. zu einem Gegenbesuch in Hamburg einzuladen. Die Planungen dazu laufen – und wir bedanken uns für den freundlichen Besuch!
Firma NORKA zu Besuch im Museumsbunker Hannover
Auch der Besuch der Firma NORKA wurde bereits Monate vorher abgestimmt – und hat eine interessante Hintergrundgeschichte:
Im Museumsbunker Hannover wurden während der Instandsetzung in den Jahren 1965 – 1968 etwa 300 Deckenleuchten der Firma NORKA verbaut. Diese Deckenlampen verfügen über eine Verwendungsbescheinigung, die für den Einsatz im Schutzraum zwingend erforderlich ist.
Heute sind diese Deckenleuchten 60 Jahre alt und beleuchten noch immer zuverlässig den Museumsbunker Hannover. Vereinzelt treten schon einmal technische Probleme auf, die wir bisher mit originalen Ersatzteilen aus Materialbergungen beseitigen konnten. Die in den Lampen verbauten Vorschaltgeräte stellen hier gelegentlich eine Fehlerquelle dar. Da unser Bestand an originalen NORKA-Vorschaltgeräten zu neige geht, haben wir direkt den Hersteller kontaktiert. Unsere Zielsetzung war es, festzustellen, ob noch Ersatzteile, speziell Vorschaltgeräte, für diese Deckenlampen erhältlich sind. Wir hatten jedoch wenig Hoffnung, für eine 60 Jahre alte Deckenleuchten-Baureihe noch Ersatzteile zu bekommen….
Umso größer war unsere Überraschung, als wir plötzlich eine Antwort aus dem NORKA-Werk in Dörverden-Hülsen bekommen haben. Dort wurden nach unserer Anfrage alle Lager- und Kellerräume durchsucht – und man ist fündig geworden! Tatsächlich war noch ein Restbestand von über 100 originalen NORKA-Vorschaltgeräten vorhanden, den uns die Firma NORKA zur Unterstützung bei der Instandhaltung des denkmalgeschützten Museumsbunkers kostenlos zur Verfügung stellen möchte!
Dem Vorschlag der Firma NORKA, die Vorschaltgeräte von einigen interessierten Kollegen nach Hannover mitzunehmen und uns dort, verbunden mit einer ausführlichen Besichtigung des Museumsbunkers Hannover, zu übergeben, haben wir sehr gerne zugestimmt.
Im Oktober durften wir unsere Gäste der Firma NORKA im Museumsbunker Hannover begrüßen. Während des ausführlichen Rundganges konnten nicht nur wir unsere Gäste über den baulichen Zivilschutz informieren – auch wir konnten sehr viele interessante Informationen über unsere NORKA-Deckenleuchten erfahren.
Wir bedanken uns herzlich bei der Firma NORKA für die großzügige Materialspende und die damit verbundene Unterstützung unserer ehrenamtlichen und gemeinnützigen Vereinsarbeit! Dank dieser Unterstützung werden wir die originalen NORKA-Deckenleuchten noch weiterhin Instandsetzen und lange betreiben können. Vielen Dank!
Unser aktuelles Titelbild
Unser aktuelles Titelbild auf der Startseite zeigt den Raum 44 (Flur mit Ruhemöglichkeit) der GSVBw 33 Birten. Im hinteren Bereich wird dieser Flur als Raum 45 (Vorraum der Maschinenräume) weitergeführt. Die Tür auf der rechten Seite führt in die Fernsprechvermittlung (Raum 1).