Vereinsaktivitäten im September 2024

Im September entwickelte sich in unserer GSVBw 22 ein zunächst scheinbar kleines und leicht zu behebendes technisches Problem zu einem aufwändigen Arbeitseinsatz, der sich über mehrere Tage erstrecken wird….

Was ist passiert? Im Fernmeldebunker (Objekt 1) befindet sich an einer festgelegten Position im Raum 12N (Brunnenraum) ein Bohrbrunnen, der während der Betriebszeit die Wasserversorgung der Liegenschaft sichergestellt hat. Auf unserem Antrag hin haben wir vom „Amt Wasser- und Abfallwirtschaft“ des Landkreises Cuxhaven die Genehmigung erhalten, diese Brunnenanlage weiter zu nutzen.

Der Brunnen im Raum 12N (Brunnenraum) des Fernmeldebunkers (Objekt 1) in der GSVBw 22 Elmlohe. Die beiden Steigleitungen führen durch den geschlossenen Brunnenkopf hinab zu den Unterwasser-Motorpumpen.
Der Brunnen im Raum 12N (Brunnenraum) des Fernmeldebunkers (Objekt 1) in der GSVBw 22 Elmlohe. Die beiden Steigleitungen führen durch den geschlossenen Brunnenkopf hinab zu den Unterwasser-Motorpumpen.

 

Eine der beiden Unterwasser-Motorpumpen, die im Brunnen platziert sind, funktionierte plötzlich nicht mehr. Mit Hilfe der originalen Stromlaufpläne wurden die beteiligten Komponenten in der betroffenen Pumpensteuerung ermittelt.

Die originalen Stromlaufpläne des Pumpenschaltfeldes geben Aufschluss über die beteiligten Komponenten der Pumpensteuerung. In diesem Planausschnitt ist unter anderem die Ansteuerung der beiden Unterwasser-Motorpumpen dargestellt.
Die originalen Stromlaufpläne des Pumpenschaltfeldes geben Aufschluss über die beteiligten Komponenten der Pumpensteuerung. In diesem Planausschnitt ist unter anderem die Ansteuerung der beiden Unterwasser-Motorpumpen dargestellt.
Auf diesem Übersichtsplan ist die genaue Platzierung der Schraubsicherungen, Schütze und Motorschutzschalter im Pumpenschaltfeld ersichtlich.
Auf diesem Übersichtsplan ist die genaue Platzierung der Schraubsicherungen, Schütze und Motorschutzschalter im Pumpenschaltfeld ersichtlich.

 

Bei der anschließenden Sichtprüfung ist uns eine ausgelöste Schmelzsicherung sowie ein ausgelöster Motorschutzschalter aufgefallen. Die defekte Sicherung wurde ersetzt und der Motorschutzschalter wieder eingeschaltet. Der anschließende Funktionstest verlief zunächst erfolgreich – doch bereits nach wenigen Sekunden löste der Motorschutzschalter leider erneut aus!

Für die Fehlersuche wurde das Pumpenschaltfeld abgeschaltet. Bei der Durchgangsmessung der Motorwicklungen unserer Unterwasser-Motorpumpe sind wir auf eine Auffälligkeit gestoßen: Nur eine der drei Wicklungen zeigte einen Durchgangswiderstand an. Die beiden anderen Wicklungen dagegen stellten sich als „offene Leitung“ ohne messbaren Durchgangswiderstand dar.

Zum Messen der Motorwicklungen wurde zunächst das Pumpenschaltfeld stromlos geschaltet und auf Spannungsfreiheit überprüft. Die Messungen erfolgten dann an den Abgangsklemmen des Motorschutzschalters.
Zum Messen der Motorwicklungen wurde zunächst das Pumpenschaltfeld stromlos geschaltet und auf Spannungsfreiheit überprüft. Die Messungen erfolgten dann an den Abgangsklemmen des Motorschutzschalters.

 

Um auszuschließen, dass evtl. ein Fehler im Schaltfeld vorliegt, wurde die Messung direkt am Anschlusskasten der betroffenen Unterwasser-Motorpumpe wiederholt. Doch auch hier erhielten wir identische Messergebnisse.

Um einen Fehler in der Verkabelung auszuschließen, wurde die Messung direkt am Anschlusskasten der Unterwasser-Motorpumpe wiederholt. Das Anschlusskabel verläuft von hier direkt zur Pumpe.
Um einen Fehler in der Verkabelung auszuschließen, wurde die Messung direkt am Anschlusskasten der Unterwasser-Motorpumpe wiederholt. Das Anschlusskabel verläuft von hier direkt zur Pumpe.

 

Leider bestätigen die Messungen unsere Befürchtung: Der Elektromotor unserer Unterwasser-Motorpumpe ist defekt!

Zunächst schalteten wir die Wasserförderung auf die zweite Unterwasser-Motorpumpe um. Dieses Redundanzkonzept aus der Betriebszeit des GSVBw ist auch heute noch voll funktionsfähig. Um die Wasserversorgung der GSVBw auch bei einer defekten Pumpe oder bei Wartungsarbeiten an einer Pumpe zu gewährleisten, wurden zwei identische Unterwasser-Motorpumpen im Brunnen eingesetzt. Im Pumpenschaltfeld wird über einen Drehschalter die aktive Pumpe ausgewählt.

Der rote Pfeil im Pumpenschaltfeld wird von Hand verstellt und zeigt die Schalterstellung für die zurzeit aktive Unterwasser-Motorpumpe. Da "Pumpe 2" defekt ist, wurde der Drehschalter auf die Schalterstellung für "Pumpe 1" eingestellt und der rote Pfeil entsprechend neu ausgerichtet.
Der rote Pfeil im Pumpenschaltfeld wird von Hand verstellt und zeigt die Schalterstellung für die zurzeit aktive Unterwasser-Motorpumpe. Da “Pumpe 2” defekt ist, wurde der Drehschalter auf die Schalterstellung für “Pumpe 1” eingestellt und der rote Pfeil entsprechend neu ausgerichtet.

 

Im nächsten Schritt folgten die Arbeitsplanungen zum Ausbau der defekten Unterwasser-Motorpumpe. Die Pumpe ist mit einer Steigleitung verbunden. Diese Steigleitung verläuft im Brunnenschacht und besteht aus mehreren, jeweils drei Meter langen Flanschrohren, die mit Edelstahlschrauben verschraubt sind.

Zum Ausbau der Unterwasser-Motorpumpe muss nun die gesamte Steigleitung angehoben und Rohr für Rohr zurückgebaut werden. Für solche Arbeiten wurde der Brunnenraum mit einer handbetriebenen Winde ausgestattet, deren Zugseil über Umlenkrollen mittig über dem Brunnenkopf geführt wurde. Diese Originalausstattung ist immer noch voll funktionsfähig und konnte daher für die Arbeiten genutzt werden.

 

Das gesamte Gewicht der Steigleitung und Unterwasser-Motorpumpe wird von den beiden halbrunden Stützen getragen, auf denen der Flansch aufliegt. Im ersten Schritt musste daher die Verbindung zum Rohrleitungsnetz des Bunkers gelöst werden.
Das gesamte Gewicht der Steigleitung und Unterwasser-Motorpumpe wird von den beiden halbrunden Stützen getragen, auf denen der Flansch aufliegt. Im ersten Schritt musste daher die Verbindung zum Rohrleitungsnetz des Bunkers gelöst werden.
Eine Rundschlinge wurde an der Armatur befestigt und die Steigleitung mit der handbetriebenen Winde angehoben. Rechts neben der Steigleitung steht eine der beiden gelösten Stützen, auf denen die Steigleitung lagerte.
Eine Rundschlinge wurde an der Armatur befestigt und die Steigleitung mit der handbetriebenen Winde angehoben. Rechts neben der Steigleitung steht eine der beiden gelösten Stützen, auf denen die Steigleitung lagerte.
Während des Ziehvorganges bleibt ständig eine Rohrklammer "rutschend" am Flanschrohr. Falls die Rundschlinge abrutschen sollte oder ein Problem mit der Handwinde auftritt, kann so die Steigleitung nicht in den Brunnenschacht fallen, sondern wird mit dem obersten Flansch von der Rohrklammer gehalten.
Während des Ziehvorganges bleibt ständig eine Rohrklammer “rutschend” am Flanschrohr. Falls die Rundschlinge abrutschen sollte oder ein Problem mit der Handwinde auftritt, kann so die Steigleitung nicht in den Brunnenschacht fallen, sondern wird mit dem obersten Flansch von der Rohrklammer gehalten.
Kritische Phase: Die Steigleitung wurde mit einer Rohrklammer gesichert, damit sie nicht zusammen mit der Unterwasser-Motorpumpe in den Brunnenschacht fällt. Anschließend wurde die Rundschlinge unter dem Flansch angeschlagen, damit die Kopfarmatur demontiert werden kann. Im Anschluss konnte das erste Flanschrohr mit der Handwinde aus dem Brunnenschacht gezogen werden.
Kritische Phase: Die Steigleitung wurde mit einer Rohrklammer gesichert, damit sie nicht zusammen mit der Unterwasser-Motorpumpe in den Brunnenschacht fällt. Anschließend wurde die Rundschlinge unter dem Flansch angeschlagen, damit die Kopfarmatur demontiert werden kann. Im Anschluss konnte das erste Flanschrohr mit der Handwinde aus dem Brunnenschacht gezogen werden.

 

Nachdem die wasserführenden Armaturen am oberen Flansch der Steigleitung demontiert wurden, konnte der Zugvorgang beginnen. Die oberste Steigleitung wurde mit einer Rundschlinge am Zugseil der Winde befestigt – und die Steigleitung zusammen mit der Unterwasser-Motorpumpe angehoben. Aufgrund einer Raumhöhe von 3,60 Meter im Raum 12N (Brunnenraum) konnte das erste 3 Meter lange Flanschrohr soweit angehoben werden, dass bereits das nächste Flanschrohr 20 cm aus dem Brunnenkopf herausschaut.

Dann folgte der kritische Teil des Vorhabens: Das zweite Flanschrohr musste mit einer Rohrklammer sorgfältig am Brunnenkopf gesichert werden, damit es nicht in den Brunnenschacht stürzt. Denn im nächsten Schritt musste das Zugseil gelöst und das obere Rohr am Flansch abgeschraubt werden. Die gesamte Steigleitung einschließlich Unterwasser-Motorpumpe wurde daher für einen kurzen Zeitraum nur von der Rohrklammer getragen.

Das erste 3 Meter lange Flanschrohr wurde vollständig aus dem Brunnenschacht gezogen. Um die Verschraubung zu lösen, musste zunächst eine Rohrklammer unter dem Flansch platziert werden, um die Steigleitung zu sichern. Nach dem Lösen der Verschraubung musste die Rundschlinge umgesetzt werden. Dann wiederholen sich die Arbeitsschritte Rohr für Rohr....
Das erste 3 Meter lange Flanschrohr wurde vollständig aus dem Brunnenschacht gezogen. Um die Verschraubung zu lösen, musste zunächst eine Rohrklammer unter dem Flansch platziert werden, um die Steigleitung zu sichern. Nach dem Lösen der Verschraubung musste die Rundschlinge umgesetzt werden. Dann wiederholen sich die Arbeitsschritte Rohr für Rohr….
Blick in den Brunnenschacht: Der Brunnenschacht weist einen Durchmesser von 80 cm auf und führt 18,50 Meter in die Tiefe. Die Oberkannte des Brunnens befindet sich 7,80 Meter unter Erdgleiche. Im Brunnenschacht befinden sich die beiden Steigleitungen, bestehend aus 3 Meter langen und miteinander verschraubten Flanschrohren. Am Ende jeder Steigleitung sind die Unterwasser-Motorpumpen verbaut.
Blick in den Brunnenschacht: Der Brunnenschacht weist einen Durchmesser von 80 cm auf und führt 18,50 Meter in die Tiefe. Die Oberkannte des Brunnens befindet sich 7,80 Meter unter Erdgleiche. Im Brunnenschacht befinden sich die beiden Steigleitungen, bestehend aus 3 Meter langen und miteinander verschraubten Flanschrohren. Am Ende jeder Steigleitung sind die Unterwasser-Motorpumpen verbaut.

 

Das Zugseil wurde mit der handbetriebenen Winde nun wieder abgelassen. Die Rundschlinge musste jetzt am zweiten Rohr befestigt werden – und der Zugvorgang wurde wieder eingeleitet. Diese Arbeitsschritte wiederholten sich für jedes Flanschrohr.

Zu unserer großen Erleichterung bestand die Steigleitung aus nur vier Flanschrohren. Nach dem vierten Flanschrohr folgte schon die Unterwasser-Motorpumpe.

Geschafft! Nach vier gezogenen Flanschrohren wird die Unterwasser-Motorpumpe sichtbar.
Geschafft! Nach vier gezogenen Flanschrohren wird die Unterwasser-Motorpumpe sichtbar.
Eine beachtliche Größe: Die Unterwasser-Motorpumpe "Pumpe 2" wurde vollständig aus dem Brunnenschacht gezogen. Laut dem eingeprägten Baujahr befand sich diese Pumpe seit etwa 40 Jahren im Brunnen.
Eine beachtliche Größe: Die Unterwasser-Motorpumpe “Pumpe 2” wurde vollständig aus dem Brunnenschacht gezogen. Laut dem eingeprägten Baujahr befand sich diese Pumpe seit etwa 40 Jahren im Brunnen.
Die originale handbetriebene Winde für Wartungsarbeiten an der Brunnenanlage. Dahinter stehen die vier Flanschrohre, die mit Hilfe der Winde aus dem Brunnen gezogen wurden.
Die originale handbetriebene Winde für Wartungsarbeiten an der Brunnenanlage. Dahinter stehen die vier Flanschrohre, die mit Hilfe der Winde aus dem Brunnen gezogen wurden.

 

Nachdem die Pumpe vollständig aus dem Brunnenschacht gehoben wurde, beschäftigten wir uns erst einmal mit Reinigungs- und Aufräumarbeiten im Brunnenraum.

Ein langer und arbeitsreicher Tag ging zu Ende. Zum Schluss wurde der Arbeitsbereich gereinigt und aufgeräumt, die Steigrohrstützen wieder eingesetzt und die Flanschschrauben geordnet. Schon bald geht es hier weiter......
Ein langer und arbeitsreicher Tag ging zu Ende. Zum Schluss wurde der Arbeitsbereich gereinigt und aufgeräumt, die Steigrohrstützen wieder eingesetzt und die Flanschschrauben geordnet. Schon bald geht es hier weiter……

 

Bei der Durchführung der aufwändigen Tätigkeiten ist schnell deutlich geworden, dass erst noch einige Vorbereitungen für die nächsten Arbeitsschritte erforderlich sind. Wir werden daher für die Fertigstellung noch mehrere Arbeitseinsätze ansetzen müssen. Im nächsten Monatsbericht werden wir über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren.

 

Unser aktuelles Titelbild

Unser aktuelles Titelbild auf der Startseite zeigt den Raum 50 (Eingangstreppen) der GSVBw 33 Birten in der Blickrichtung vom Raum 51 (Eingang) die Zugangstreppe hinauf. Der Boden des Eingangsbereiches (Raum 51) befindet sich etwa 7 Meter unter Erdgleiche.