Der Wonnemonat Mai verwöhnte uns mit angenehmen Außentemperaturen. Durch die warme Witterung und die bisher fehlende Pflege verkam die ehemalige Rasenfläche unserer Vereinsanlage zur Ackerwiese. Der vorhandene Rasenmäher mühte sich vergeblich und zog sich mit einer abgerissenen Motorhalterung aus der Affäre.
Unser Maschinenpark wurde deshalb kurzfristig um einen Wiesenmäher aufgestockt, der bereits ausgiebig im Einsatz war.
Unter gut 10 cm starken Erdreich verbirgt sich noch immer ein Teil unseres Fußweges neben der Zufahrtsstrasse. Durch schweißtreibenden Arbeitseinsatz konnte wieder ein Stück des Weges an die Oberfläche geholt werden.
Um der allgegenwärtigen Zeckengefahr vorzubeugen wurde für Inspektionszwecke der Zaunanlage ein Rundweg auf dem Gelände angelegt, der regelmäßig gemäht wird.
Im Mai konnten wir auch den zehntausendsten Besucher auf unserer Webseite begrüßen.
Unser virtuelles Museumsprojekt und die regelmäßig publizierten Vereinsaktivitäten finden auch ohne große Werbung ihre Leser. Für das virtuelle Museum zur GSVBw 21 planen wir eine Überarbeitung. Nach der zeitraubenden Auswertung unseres Archivs und ständig zunehmender weiterer Informationen konnten wieder neue Erkenntnisse rund um das Thema GSVBw gewonnen werden.
Inzwischen hat es sich auch bei ehemaligen Mitarbeitern der GSVBw 22 herumgesprochen, was wir umsetzen möchten. Wir konnten uns auch im Mai über die Besuche einiger „Veteranen“ freuen und viele Gespräche führen. Insbesondere für die Rekonstruktion fehlender Informationen sind diese Hinweise aus erster Hand sehr wichtig. Wir suchen weiterhin originale Fotos oder Unterlagen aus der Dienstzeit und freuen uns auf künftige Gespräche und Besuche.
Im ehemaligen Leseraum des Dienstgebäudes trafen sich im Mai 11 Vereinsmitglieder zur zweiten Mitgliederversammlung des Vorbei e.V.. Neben dem Rückblick auf das letzte Vereinsjahr war natürlich die neue Vereins-Liegenschaft Thema der Versammlung.
Ein Vereinsmitglied aus dem Saarland scheute nicht die lange Anreise von über 700 Kilometern, um sich ein persönliches Bild von der Vereinsanlage zu machen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der U-Boot Bunker „Valentin“ in Bremen und das Fort „Kugelbake“ in Cuxhaven besichtigt.
Neben den notwendigen Erhaltungsarbeiten auf unserem Vereinsgelände fanden wir auch noch Zeit, uns in der Umgebung etwas umzusehen. Die Kutterhäfen von Wremen und Dorumer Neufeld zeigten sich bei strahlender Sonne von ihrer besten Seite. Leider war das Wasser gerade woanders unterwegs….
Exkursion zum Fort Kugelbake / Cuxhaven
Nach einigen Arbeiten in der GSV ging es am Samstag zur Mittagszeit nach Cuxhaven, wo wir am Vortag noch Karten für eine Sonderführung im Fort Kugelbake erhalten hatten. Nach ersten Erläuterungen durch den sachkundigen und sehr engagierten Führer ging es über den Wassergraben hinweg ins Fort hinein. Auffallend war bereits auf den ersten Metern die Unmenge an vermauerten Klinkersteinen, teils sorgfältig bearbeitet, wenn die gerade Form nicht passte; hiervon wurden beim Bau 1870 ca. 14 Millionen vermauert – einige Jahre danach kamen weitere 4 Millionen hinzu, als die Mitteltraverse im Inneren errichtet wurde. Das Fort besteht aus einer linken und rechten Batterie von Geschützen (früher zehn 28 cm Kanonen), sowie einer linken Flanke (früher vier 15 cm Kanonen). Heute können dort eine 10,5 cm und eine 8,8 cm Flak besichtigt werden. Nahezu alle Winkel des Forts können begangen werden, also auch der Kellerraum und die nach dem 2. Weltkrieg zur Jugendherberge umgebauten Räume des „Dachgeschosses“, welche heute ein kleines Museum beherbergen. Imposant ist der betonierte Raum für den Flakscheinwerfer, welcher nach öffnen von Stahltoren vorgefahren und über einen Hebemechanismus nach oben befördert werden konnte, wo er dank 2.000.000 candle Leuchtkraft und 2 m Linsendurchmesser eine 4,5 KM lange Lichtkeule in den Himmel werfen konnte. Die Führung fand den Abschluss in einer Grabenwehr, in der viele Informations-Tafeln aufgebaut sind. Wer wollte konnte hier noch Informationsmaterial erwerben. Alles in allem empfanden wir es als angenehme und vor allem sehr informative Reise in die Vergangenheit.
Besuch des U-Boot-Bunkers „Valentin“
Auf unserem Heimweg von der GSVBw ins Saarland kommen wir nahe am U-Boot-Bunker „Valentin“ vorbei, dem größten Bunker Deutschlands. Nach Recherchen im Internet wurde schnell klar, das der Verein „Geschichtslehrpfad.de“ Führungen durch dieses Bauwerk sowie auch im Gebiet der ehemaligen Lager im näheren Umfeld anbietet. Eine Mail an den Vorsitzenden H. Kania wurde schnell und nett beantwortet und wir konnten sehr kurzfristig noch Plätze für die Führung erhalten. Da der Bunker noch von der Marine als Lager benutzt wird führt der Weg zu „Valentin“ über das Gelände der Bundeswehr. In einem Dienstgebäude findet zunächst ein sehr interessanter Vortrag mit Beamer-Unterstützung statt, der die Geschichte zu „Valentin“, seinem Umfeld zur damaligen Zeit und das Vorhaben der Serienfertigung der U-Boote aufzeigt. Anschließend geht es hinein … Zügig wird der noch genutzte Teil durchquert bis man an der Mauer steht, die diesen Teil vom Ruinenteil trennt, in welchen man nach Öffnen von Stahltoren Einblick hat. Durch die Größe dieser „Halle“ und der Gewissheit, dass die Stahlbetondecke in schier unerreichbarer Höhe zwischen 4,5 und 7 m dick ist kommt man zunächst aus dem Staunen über dieses gigantische Bauwerk kaum heraus. Der Ruinenteil selbst darf aus Sicherheitsgründen nicht begangen werden, doch kann man noch etwas an Informationstafeln verweilen ehe die Gruppe wieder hinaus und außen an „Valentin“ vorbeigeführt wird. Auch hier spürt man die Dimensionen des 5-6 Fußballfelder langen Betonkolosses. Ein Blick in den Schleusenteil des Bunkers zeigt auch die „Deckenstruktur“, da es in dem Bereich 1945 einige wenige Bombentreffer gab.
Nach mehr als 2 interessanten Stunden mussten wir jedoch die weite Heimfahrt antreten und konnten leider am Nachmittagsteil der Führung nicht mehr teilnehmen – ein andermal wird es aber sicher klappen!
Der Verein ist im Internet über http://www.geschichtslehrpfad.de zu erreichen; hier finden sich viele Informationen und auch die Kontaktadressen. Unseren herzlichen Dank an der Stelle nochmals an Herrn Kania, der uns die Teilnahme noch sehr kurzfristig ermöglichte!