Trotz ungemütlicher Außentemperaturen ist der „Winterschlaf“ für uns kein Thema
Bau- und Kulturdenkmale vor dem Verfall oder der Zerstörung zu retten ist ein schwieriges Unterfangen. Nach langem Überlegen haben wir uns nun entschlossen, ein zeitgeschichtlich bedeutsames Objekt zu erwerben und für die Öffentlichkeit zu erhalten. Die vertraglichen Modalitäten sind so gut wie erledigt und der Vertragsabschluss steht kurz bevor. Wir werden im kommenden Monatsbericht ausführliche Informationen dazu präsentieren.
Ein vereinseigenes Objekt bedeutet für uns nicht zwangsläufig andere interessante Einblicke auszulassen. Wir werden auch weiterhin den Blick über den „Tellerrand“ nutzen, um unseren Horizont zu erweitern.
In diesem Zusammenhang besuchten Vereinsmitglieder des Vorbei e.V. das ehemalige Verwaltungsgebäude der „Neustädter Hütte“.
Das Verwaltungsgebäude der “Neustädter Hütte”
Im Jahre 1856 wurde die Hüttengesellschaft gegründet, und unmittelbar mit dem Bau der großen Fabrikanlage begonnen. Zur Energieversorgung sollte der Brennstoff Torf eingesetzt werden. Das nahegelegene Moorgebiet bei Neustadt bot sich zum Abbau des benötigten Brennstoffes an. Die Inbetriebnahme der Hochöfen erfolgte jedoch aufgrund der schlechten finanziellen Lage des Unternehmens nur für kurze Zeit.
In der nachfolgenden Zeit wurde das Hüttenwerk von dem Unternehmer Henry Strousberg gekauft. Ein Schwerpunkt von Henry Strousberg war der Eisenbahnbau. Eine Wirtschaftskrise sorgte jedoch dafür, dass das Werk im Jahre 1874 seinen Betrieb erneut einstellte.
In den folgenden Jahren wurde das Gelände zur Produktion von Torfstreu, Pappe und Torfpappe genutzt. Auch die Herstellung von Dachpappe erfolgte auf dem Werksgelände.
Nach dem zweiten Weltkrieg nutzten die Briten das Hüttengelände. Das Verwaltungsgebäude diente als Bürofläche. Auf dem Werksgelände wurden Lagerstätten eingerichtet.
Bevor im Jahre 1977 mit dem Abriss der Gebäude begonnen wurde, nutzten noch einige Betriebe das Gelände. Das Verwaltungsgebäude, das Pförtnerhaus sowie ein Garagengebäude blieben, neben 3 weiteren Betriebsgebäuden, erhalten. Diese Gebäude wurden unter Denkmalschutz gestellt.
Auf diesem Wege möchten wir uns noch einmal herzlich für die freundliche und vertrauensvolle Unterstützung bei dem Eigentümer bedanken. Es ist beabsichtigt, das Gebäude zu veräußern. Einen Kontaktgesuch leiten wir gerne weiter.
Informationen zur Denkmalpflege sind für unsere ehrenamtliche und gemeinnützige Vereinsarbeit sehr wichtig
Der Vorbei e.V. informiert sich laufend über aktuelle Projekte und Berichte zum Thema Denkmalschutz. Aus diesem Grund sind wir Abonnent der “Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen”, einer Veröffentlichung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (http://www.denkmalpflege.niedersachsen.de). Mit einem breitgefächerten Themenangebot zur Denkmalpflege stellt die “Berichte zur Denkmalpflege in Niedersachsen” eine interessante Informationsquelle zum Denkmalschutz dar. Seitens des Vorbei e.V. werden diese Veröffentlichungen als unverzichtbare Arbeitshilfe für jeden interessierten Personenkreis, der sich mit dem Denkmalschutz beschäftigt, empfohlen.
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