Unser erster Tätigkeitsbericht …
… in 2020! Daher möchten wir Ihnen/Euch zunächst erst einmal ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2020 wünschen!
Der Museumsbunker Hannover steht unter Denkmalschutz!
Das neue Jahr beginnt gleich mit einer wirklich sehr erfreulichen Nachricht: In einer Mitteilung informierte das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) darüber, dass der Bunker in der Torstenssonstraße (der Museumsbunker Hannover) in das Verzeichnis der Kultur- und Baudenkmale aufgenommen wurde! Die Einschätzung als Einzelbaudenkmal nach §3 Abs. 2 NDSchG ergibt sich aufgrund der geschichtlichen, der wissenschaftlichen sowie der städtebaulichen Bedeutung des Schutzbauwerkes. Der Grundstein für diesen Prozess wurde bereits im Jahre 2014 gelegt. Ein Fachbetrieb aus Weimar wurde mit der Erfassung und denkmalfachlichen Bewertung der Hochbunker in der Landeshauptstadt Hannover beauftragt. In diesem Rahmen wurde auch der Museumsbunker Hannover begutachtet. Wir haben dieses Gutachten mit einer ausführlichen Begehung der Zivilschutzanlage sowie mit der Zulieferung von Fotos, Dokumenten und Plänen unterstützt. Mit der Ausweisung als Baudenkmal wird der sichere Erhalt dieses auf Bundeslandebene einzigartige Schutzbauwerkes erheblich gefestigt!

Sirenen-Alarmierung zur Zeit des „Kalten Krieges“
Sehr häufig werden wir von unseren Gästen gefragt, wie die Bevölkerung beim Eintreten von Großschadensfällen oder militärischen Konflikten schnell und flächendeckend gewarnt wurde. An das bundesweite Sirenennetz in Deutschland, das zu diesem Zweck errichtet wurde, erinnern sich heute nur noch wenige Personen. Dieses Sirenennetz wurde nach der Schließung der Warnämter in den 1990er-Jahren im großen Umfang zurückgebaut. In ländlicher Umgebung begegnen uns heute noch Motorsirenen, die zur Alarmierung der Feuerwehr herangezogen werden. Die „Zivilschutzsignale“ sind jedoch weitestgehend in Vergessenheit geraten.
Aus diesem Grund möchten wir dieses Wissen auffrischen. Dazu haben wir in einem originalen Sirenenaufbau alle Zivilschutzsignale ausgelöst und in Dokumentationsvideos festgehalten. Die Videos sind dauerhaft in unserer Mediathek abgelegt. Zum Einsatz kam eine Sirenensteuerungszentrale vom Typ FMAS-Y aus dem Baujahr 1976. Die Sirene vom Typ E57 (Luftschutz-Einheitssirene Typ 57) des Herstellers Helin GmbH Hagen/Westfalen wurde im Jahre 1969 angefertigt. Die Versorgungsspannung beträgt 380 V und die Leistungsaufnahme liegt bei 5 kW.

ABC-Alarm
Im Verteidigungsfall wird dieses Zivilschutzsignal ausgelöst, wenn eine unmittelbare Gefahr von radioaktiven Niederschlägen (Fallout), biologischen Kampfstoffen oder chemischen Kampfmitteln besteht. Es forderte die Bevölkerung zum Aufsuchen von Schutzräumen auf. Weiterhin sollten Radioempfänger eingeschaltet und Durchsagen beachtet werden.
Luftalarm
Dieses Sirenensignal wurde im Verteidigungsfall bei unmittelbarer Gefahr von Fernwaffenbeschuss oder Luftangriffen ausgelöst. Es forderte die Bevölkerung zum Aufsuchen von Schutzräumen auf. Weiterhin sollten Radioempfänger eingeschaltet und Durchsagen beachtet werden.
Entwarnung
Dieses Signal informiert darüber, dass die unmittelbare Gefahr nicht mehr besteht. Das zuvor ausgelöste Zivilschutzsignal ist nicht mehr gültig.
Katastrophenalarm
Dieses Signal warnt vor Schadensereignissen und wurde Mitte der 1970er Jahre durch den Luftalarm ersetzt. Dem Signal „Luftalarm“ wurden dann unterschiedliche Bedeutungen während Friedenszeiten und im Verteidigungsfall zugeordnet. Grund dafür war die starke Verwechselungsgefahr mit dem Zivilschutzsignal „Feueralarm“ und „Entwarnung“. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die Radioempfänger einzuschalten und auf Durchsagen zu achten.
Feueralarm
Mit diesem Sirenensignal wird im Brandfall die Feuerwehr alarmiert.
Post vom Nordjyllands Historiske Museum
Im Oktober 2016 hatten wir die Gelegenheit, den Ausweichsitz „Regan Vest“, der für das dänische Königshaus, die Ministerien und wichtige Funktionen der dänischen Politik und Verwaltung vorgesehen war, zu besichtigen (siehe Tätigkeitsbericht Oktober 2016). Im Falle eines Militärschlages sollte die Regierung Dänemarks von diesem beeindruckenden Schutzbauwerk aus aufrecht erhalten werden. Wir hatten uns dort mit dem Nordjyllands Historiske Museum, das diese Anlage in ein Museum überführen wird, zu einem Informationsaustausch getroffen. Nach wie vor verfolgen wir dieses einzigartige Projekt mit sehr großem Interesse.
Umso größer war die Freude, als wir im Januar eine Postsendung vom Nordjyllands Historiske Museum erhalten haben. Inhalt: Der vor kurzem erschienene Bildband „Regan Vest“, der das imposante Schutzbauwerk mit hochwertigen Fotografien und Erläuterungen sehr detailliert dokumentiert. Wir bedanken uns auch an dieser Stelle noch einmal herzlich für dieses interessante Buch – das wir sehr gerne weiterempfehlen möchten!

Unser aktuelles Titelbild
Unser aktuelles Titelbild auf der Startseite zeigt einen Leitstand für die Versorgungstechnik im Bunker Erich. Während des Kalten Krieges wurde von diesem CRC (Control an Reporting Centre) ein zugewiesener Luftraum der Bundesrepublik Deutschland überwacht.