Zivilschutzanlagen: Öffentliche Zivilschutzanlagen in der Landeshauptstadt Hannover

Zivilschutzanlagen

Übersicht der öffentlichen Zivilschutzanlagen in der Landeshauptstadt Hannover

Zum Schutz der hannoverschen Zivilbevölkerung wurden 35 öffentliche Zivilschutzanlagen im Rahmen der Schutzbauprogramme des Bundes hergerichtet. Diese Anlagen unterteilten sich in 3 Gruppen: Für einen 14tägigen Aufenthalt standen 4 Anlagen mit insgesamt 9.100 Schutzplätzen zur Verfügung. Weitere 4 Anlagen mit insgesamt 6.590 Schutzplätzen wurden für einen Aufenthalt von bis zu 10 Stunden nutzbar gemacht. Die übrigen 27 öffentlichen Schutzräume stellten insgesamt 22.990 Schutzplätze für einen kurzfristigen Aufenthalt von bis zu 3 Stunden bereit.

In der Landeshauptstadt Hannover standen somit 38.680 öffentliche Schutzraumplätze für die Zivilbevölkerung zur Verfügung. Die Zivilschutzanlagen standen dabei in unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen. Sie setzten sich aus 14 bundeseigenen und 21 städtischen Schutzbauwerken zusammen.

In der nachfolgenden Auflistung werden alle öffentlichen Zivilschutzanlagen in der Landeshauptstadt Hannover aufgeführt [1]. Nicht hergerichtete Luftschutzbunker, Werkschutz- und Schulschutzräume fehlen in dieser Übersicht. Die Bezeichnung der Zivilschutzanlage orientiert sich in einigen Fällen an den Namen einmündender Straßen. So befindet sich z.B. die Zivilschutzanlage Dorpater Straße postalisch an der Mecklenheidestraße, gegenüber der Einmündung Dorpater Straße.

Öffentliche Schutzräume für eine Aufenthaltsdauer von bis zu 14 Tagen:

Bei diesen Anlagen handelt es sich um Zivilschutzanlagen, die im Zuge umfangreicher Baumaßnahmen und mit hohem technischen Aufwand instandgesetzt wurden. Die Instandsetzung der Zivilschutzanlagen “Herrenhäuser Str.” und “Wallensteinstr.” erfolgte in den 1960er Jahren.

Im Zuge der Bauarbeiten zur U-Bahn-Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kröpcke wurde der Tiefbunker unter dem Ernst-August-Platz (Bunker Hauptbahnhof) mittig geteilt. Die heutige Passerelle führt direkt zwischen den beiden Bunkerhälften hindurch. Während eine Hälfte des Bunkers wieder für den Zivilschutz instandgesetzt wurde, musste aufgrund geltender Verpflichtungen ein Ersatz für die durch die U-Bahn-Baumaßnahme entstandenen fehlenden Schutzplätze geschaffen werden. In einer Vereinbarung zwischen der Landeshauptstadt Hannover und dem Bund (vertreten durch die Oberfinanzdirektion) wurde festgehalten, die Tiefgaragenanlage “Center am Kröpcke” (Tiefgarage Opernhaus) bis zum 31.03.1976 als Mehrzweckanlage (MZA) auszubauen [2].

 

Zivilschutzanlage Anschrift Schutzplätze
Hauptbahnhof
(zurückgebaut)
Ernst-August-Platz 2.100
Herrenhäuser Str.
(abgerissen)
Herrenhäuser Straße 78 2.700
MZA Kröpcke
(zurückgebaut)
Tiefgarage Opernhaus 1.900
Wallensteinstr. Torstenssonsstraße 1 2.400
Gesamt 9.100

Öffentliche Schutzräume für eine Aufenthaltsdauer von bis zu 10 Stunden:

Die stark vereinfachte Herrichtung dieser Zivilschutzanlagen erfolgte im Rahmen des “Nutzbarmachungsprogramms 1977” nach den „Baufachlichen Richtlinien für die Nutzbarmachung vorhandener öffentlicher Schutzbunker – Fassung Dezember 1977“. Sitz- und Liegeplätze sowie Küchen und Rettungsräume waren nicht vorhanden. Auch eine Notstrom- und Notwasserversorgung war nicht vorgesehen. Die Belüftungsvorrichtungen verfügten nicht über Raumfilter und Kühlanlagen.

 

Zivilschutzanlage Anschrift Schutzplätze
Bömelburgstr.
(abgerissen)
Bömelburgstraße 5 1.760
Hagenbleckstr. Hagenbleckstraße 21 1.760
Lönsstr.
(abgerissen)
Lönsstraße 15 1.700
Tonstr.
(umgebaut)
Ricklinger Straße 91 1.370
Gesamt 6.590

 

Öffentliche Schutzräume für eine kurze Aufenthaltsdauer von bis zu 3 Stunden:

Diese Zivilschutzanlagen wurden durch einfachste Maßnahmen lediglich begehbar gemacht. Die Arbeiten beschränkten sich auf die Instandsetzung der Beleuchtungsanlagen und Reinigung der Bauwerke.

Zivilschutzanlage Anschrift Schutzplätze
Alt Vinnhorst
(umgebaut)
Alt Vinnhorst 44 600
Am Klagesmarkt
(abgerissen)
Klagesmarkt 1.270
Am Seelberg
(Musiker-Übungsräume)
Am Seelberg 7B 820
Anderter Str. Anderter Straße 47 780
Bremer Str. Bremer Straße 4 560
Brentanostr. Schlegelplatz 710
Buchenhain
(Musiker-Übungsräume)
Emscherweg 2 830
Continentalplatz Continentalplatz 500
Deisterplatz Deisterplatz 12 700
Diesterweg
(Musiker-Übungsräume)
Woermannstraße 13 530
Dorpater Str. Mecklenheidestraße 26 530
Friedenauer Str. Friedenauer Straße 1A 570
Friedrich-Ebert-Platz Friedrich-Ebert-Straße 2 570
Grimsehlweg Osterforth 3 530
Im Wolfskampe Grabenweg 39 310
Karlstr. Karlstraße 7 560
Kleinertstr. Kleinertstraße 13C 600
Kückstr. Grabenweg 23 310
Lüneburger Damm Wolfsburger Damm 3 560
Nordfeldstr. Nordfeldstraße 6 730
Revaler Str. Mecklenheidestraße 12 530
Rotermundstr.
(Musiker-Übungsräume)
Rotermundstraße 19B 2.920
Rupsteinstr. Rupsteinstraße 19B 2.450
Sandstr. Ecke Kopernikusstraße / Weidendamm 620
Trageweg
(umgebaut)
Trageweg 3 750
Welfenplatz Celler Straße 51 1.100
Wiehbergstr. Wiehbergstraße 100 2.050
Gesamt 22.990

[1] Auflistung öffentlicher Zivilschutzanlagen / Aushang im Bunkerwart-Dienstraum der Zivilschutzanlage Herrenhäuser Str. / Archiv Vorbei e.V.
[2] Vereinbarung zwischen dem Bund und der Landeshauptstadt Hannover / Oktober 1974 / Oberfinanzdirektion Hannover / Archiv Vorbei e.V.

 

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