Virtuelles GSVBw-Museum: Objektlage und Standortanforderungen

GSVBw – Die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr

Objektlage und Standortanforderungen

Aufgrund der zu erfüllenden Aufgaben wurden die GSVBw an günstig gelegenen Stellen im Liniennetz der Deutschen Bundespost errichtet. Die genaue Lage wurde dabei durch Abstimmungen der zuständigen Bundeswehrdienststelle und der Deutschen Bundespost festgelegt.

Standort-Anforderungen mit hoher Priorität:

Der geplante GSVBw-Standort musste eine günstige Lage im Liniennetz der Deutschen Bundespost aufweisen, um eine reibungslose Anbindung an die angemieteten Übertragungswege sicher zu stellen. Die Einhaltung der Verstärkerfeldlängen, die von der Deutschen Bundespost für die verwendeten Trägerfrequenzfernkabel vorgeschrieben wurden, war zwingend erforderlich, um die sichere Kommunikation mit benachbarten GSVBw zu gewährleisten. Der Standort sollte außerdem über ausreichende Wasservorkommen verfügen, damit ein objekteigener Brunnen angelegt werden konnte. Dadurch wurde die Ausführung als luftgekühlte GSVBw vermieden. Weiterhin musste eine Anbindung an das öffentliche Stromversorgungsnetz ermöglicht werden. Die Einspeisung erfolgte mit max. 20 kV. Auch der Anschluss an das öffentliche Straßennetz war eine grundsätzliche Anforderung bei der Standortauswahl. Im Umkreis von 5km durften sich keine militärischen Einrichtungen befinden, die über eine höhere Zielwertigkeit verfügen, oder dem Kampf, dessen Führung oder Versorgung dienten.

Standort-Anforderungen mit nachrangiger Priorität:

Eine möglichst geringe Entfernung zu den Einspeisungspunkten der verwendeten Richtfunklinien war anzustreben. Außerdem sollte bei der Linienführung der Fernmeldekabel eine Querung von Kanälen, Flüssen oder Hauptverkehrswegen vermieden werden. Im Umkreis von 5km sollten sich keine auffälligen Geländepunkte, größere Wohn- und Industriegebiete oder zivile Anlagen und Einrichtungen mit höherer Zielwertigkeit befinden.

Anforderungen an die örtlichen Gegebenheiten:

Eine GSVBw bestand aus mehreren Teilobjekten. Große Höhenunterschiede dieser Teilobjekte untereinander, z.B. bei Hanglage, waren zu vermeiden. Da das Fernmeldebetriebsgebäude, als Kernstück der GSVBw, als unterirdisches Bauwerk ausgeführt wurde, durfte sich bis zu einer Tiefe von 12m unter der Erdoberfläche kein Grundwasser befinden. Weiterhin war die örtliche Beschaffenheit hinsichtlich einer Gefährdung der GSVBw durch Flächen- oder Waldbrände gesondert zu betrachten. Günstige Bedingungen für die Nahverteidigung, Bewachung und Tarnung, sowie für den Funkempfang (bei GSVBw Typ B und Typ D) waren anzustreben.

Anbindung an das öffentliche Straßennetz:

In erster Linie wurde eine direkte Anbindung an das vorhandene Straßennetz bevorzugt. Bestand dazu keine Möglichkeit, mussten vorhandene Wege ausgebaut oder Anschluss-Strassen neu gebaut werden. Beim Neubau wurde gezielt auf eine Angleichung der Wegeführung an die vorhandene Verkehrswegestruktur geachtet. Ausweichstellen und die Eignung für militärischen Verkehr, Lastenklasse MLC16, mussten beim Ausbau berücksichtigt werden.

 

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