GSVBw – Die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr
Notausstiege
Das Fernmeldebetriebsgebäude wurde mit 2 Notausstiegen ausgestattet. Die druck-, wasser- und gasdichte sowie strahlensichere Ausführung der Öffnungen mussten von dem Betriebspersonal ohne äußere Hilfe freigelegt werden können.
Notausstieg A wurde zugleich als Transportschacht für große und sperrige Gegenstände genutzt. Der Zugang erfolgte über Raum 37. Geplant war, nach Fertigstellung der Transportarbeiten den Schacht mit Betonfertigteilen bis auf eine kleine Durchgangsöffnung zu verschließen, und dann mit groben Kies zu füllen. Der Durchgang vom Transportschacht durch die Außenwand in den Raum 37 des Fernmeldebetriebsgebäudes wurde zusätzlich gesichert. Die Sicherung erfolgte durch zwei Absperrwände aus Stahlträgern, die in dafür vorgesehene Wandführungen in den Seitenwänden des Durchganges übereinander gestapelt wurden.
Notausstieg B wurde in Raum 1 (Vermittlung) mit einer Durchgangsgröße von 60cm x 80cm eingebaut, und mit einer Panzerdrucktür verschlossen. Der halbrunde Notausstiegsschacht wurde komplett mit Kies verfüllt.
Zum öffnen von Notausstieg B musste folgendermaßen vorgegangen werden:
1) Öffnen der Panzerdrucktür im Vermittlungsraum.
2) Hinter der Panzerdrucktür befand sich eine 40cm starke Wand (Trockenmauerwerk). Diese musste mit einem Werkzeug eingerissen und in den Vermittlungsraum befördert werden.
3) Hinter dem Trockenmauerwerk wurden auf einer Ganglänge von 1 m Sandsäcke aufgestapelt, die ebenfalls entfernt und in den Vermittlungsraum transportiert werden mussten.
4) Anschließend folgte eine aus Stahlträgern gestapelte Absperrung, die in Wandführungen gelagert wurde, und mit Hartholzkeilen festgesetzt wurde. Auch diese Wand musste entfernt werden.
5) Es folgte auf einer Länge von 35 cm eine Sandfüllung, die beseitigt werden musste.
6) Wie bereits im Schritt 4 wurde der Durchgang erneut mit in Wandführungen gelagerten und mit Hartholz verkeilten Stahlträgern verschlossen, die entfernt werden mussten.
7) Zum Abschluss wurde der Durchgang mit 39 cm Mauerwerk, mit Kalkmörtel oder Lehm erstellt, versperrt. Auch diese Wand musste eingerissen werden.
8) Nun musste der gesamte Kies, der sich in dem nun noch 5,60 m hohen Notausstiegsschacht befindet, durch den geöffneten Durchgang in den Vermittlungsraum befördert werden. Danach konnte das Fernmeldebetriebsgebäude durch den Notausstieg verlassen werden.
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