In diesem Monat berichten wir (und dieses Mal etwas ausführlicher) über eine sehr umfangreiche Baumaßnahme am Museumsbunker Hannover. Bereits im März begannen die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten im Außenbereich. Das Ziel dieser Baumaßnahmen war die umfassende Sanierung des gesamten Bunkerdaches. Im Juli konnten die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden.
Grund für die Baumaßnahmen: Durch die beschädigte Dachabdeckung aus den 1960er Jahren, feine Rissbildungen im Betonflachdach sowie undichte Dachanschlüsse an den Dehnungsfugen drang über längere Zeit Niederschlagswasser in das Bauwerk ein. Das eindringende Wasser führte zu fortschreitenden Schäden an der Bausubstanz des Schutzbauwerks. Deshalb mussten das zweite und dritte Obergeschoss ausschließlich zur Aufstellung von Auffangwannen genutzt werden, um weitere Durchfeuchtungen zu verhindern.
Zum Projektstart im März wurde zunächst die gesamte Grünfläche vor dem Bunker für die Baustelleneinrichtung mit einem Bauzaun abgesperrt. Um die Bäume während der Bauarbeiten zu schützen, wurden an den Baumstämmen fachgerechte Baumschutzvorrichtungen angebracht. Die Straße entlang der angrenzenden Grünfläche wurde als Halteverbotszone ausgewiesen, um eine ungehinderte Anfahrt und den sicheren Betrieb der Baustelle für Baustellenfahrzeuge zu gewährleisten.



Der nächste Arbeitsschritt diente dazu, den Handwerkerinnen und Handwerkern ein sicheres Arbeiten auf dem Bunkerdach und an den Randzonen des Daches zu ermöglichen. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, musste der Bunker zunächst vollständig mit einem Baugerüst eingerüstet werden.







Damit die Fachkräfte sicher zu Ihrem Arbeitsplatz auf dem Bunkerdach gelangen, musste zusätzlich noch ein Treppenturm am Gerüst errichtet werden. Für den Materialtransport wurde ein Lastenaufzug installiert. Die Energieversorgung dieses Lastenaufzuges erfolgte mit Hilfe des von uns bereitgestellten Baustromanschlusses (siehe Tätigkeitsbericht Mai 2025). Die Gerüstarbeiten wurden mit der Installation eines Baugerüstschutznetzes abgeschlossen.






Nach dem Abschluss dieser aufwändigen Vorbereitungen musste zunächst noch ein Schadstoffgutachten durch ein Fachunternehmen erstellt werden, um die alte Dacheindeckung gemäß den geltenden Vorschriften entsorgen zu können.
Nun konnten die Sanierungsarbeiten beginnen! Dazu wurde die alte Dacheindeckung mit großem Aufwand entfernt und die Oberfläche der 2,50 Meter starken Betondecke freigelegt. Neben der Dacheindeckung wurde auch die umlaufende Absturzsicherung demontiert. Dabei handelt es sich um ca. 1 Meter hohe Metallpfosten, an denen ein Stahlseil befestigt ist. Um die benötigten Maschinen und Werkzeuge auf das Bunkerdach zu transportieren, kam zusätzlich noch ein mobiler Baukran am Bunker zum Einsatz.





Nach dem vollständigen Rückbau und Entsorgung der alten Dacheindeckung wurde das Betondach vorbereitet und die erste Schicht der neuen Dacheindeckung aufgebracht. Bei dieser „Unterlage“ ist eine 4mm starke Polymerbitumen-Schweißbahn mit einer Trägereinlage aus Glasvlies zum Einsatz gekommen. Darauf wurde die zweite Schicht, die „Oberlage“ aus einer 5,2 mm starken Polymerbitumen-Schweißbahn, die mit einer Kombinationsträgereinlage aus Glasvlies und Textil sowie einer beschieferten Oberseite ausgestattet ist, verschweißt.






Drei Monate nach Beginn der Arbeiten wurde die Dachsanierung zum Monatsende Juni abgeschlossen. Aktuell findet der Rückbau des Baugerüstes statt. Die Rückbauarbeiten werden voraussichtlich in der ersten Juli-Woche fertiggestellt.





Diese Dachsanierung war eine dringend notwendige Maßnahme, um den langfristigen Erhalt des denkmalgeschützten Schutzbauwerks zu sichern. Ohne diese aufwändige Baumaßnahme hätte das eindringende Wasser für großen Schaden am und im Bauwerk sowie an der originalen Schutzraumausstattung gesorgt.
Wiederherstellung der oberen Etagen kann nun beginnen
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Dachsanierung beginnt für uns nun ein neuer Bauabschnitt: der Innenbereich. Die beiden oberen Etagen des Museumsbunkers waren bislang aufgrund erheblicher Feuchtigkeitsschäden nicht nutzbar und daher gesperrt. Mit der Fertigstellung der Sanierungsmaßnahmen können wir nun damit beginnen, diese Bereiche wieder schrittweise instand zu setzen. Unser Ziel ist es, die beiden Obergeschosse in einen originalgetreuen und zugleich vorzeigbaren Zustand zu versetzen. Bis zur vollständigen Wiederherstellung wird noch etwas Zeit vergehen – wir halten Sie/Euch jedoch regelmäßig über den Fortschritt unserer Arbeiten auf dem Laufenden.

Zum Schluss noch einige Impressionen von der (ehemaligen) Baustelle





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Unser aktuelles Titelbild
Unser aktuelles Titelbild auf der Startseite zeigt einen Liegeraum im Museumsbunker Hannover mit eingeschalteter Blaulicht-Beleuchtung. Diese Originalausstattung ist auch heute noch voll funktionsfähig.