Virtuelles GSVBw-Museum: Verschiedene Ausführungen des Fernmeldebetriebsgebäudes

GSVBw – Die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstellen der Bundeswehr

Verschiedene Ausführungen des Fernmeldebetriebsgebäudes (Objekt1) einer GSVBw

In der GSVBw-Bauplanung und Bauausführung wurde zwischen zwei Bauformen, der oberirdischen GSVBw und der unterirdischen GSVBw, unterschieden.

In einer oberirdischen GSVBw wurde das Fernmeldebetriebsgebäude in Form eines biegesteifen Betonkörpers als Schutzbau errichtet. Neben dem GSVBw-Typ konnte noch zwischen drei Bauweisen des Fernmeldebetriebsgebäudes unterschieden werden:

Verschiedene Ausführungen des Fernmeldebetriebsgebäudes (Objekt1) Bunker einer GSVBw
Verschiedene Ausführungen des Fernmeldebetriebsgebäudes (Objekt1) einer GSVBw

Die Entscheidung, ob das Fernmeldebetriebsgebäude der GSVBw in einer vollversenkten, einer teilversenkten oder in einer aufgesetzten Bauweise errichtet wurde, war von den jeweiligen Grundwasserverhältnissen am geplanten Standort abhängig.

Weiterhin erfolgte bei der oberirdischen Anlage eine Unterscheidung in 4 verschiedene GSVBw-Typen. Je nach GSVBw-Typ wies dabei das Fernmeldebetriebsgebäude besondere Merkmale im Grundriss auf. Eine GSVBw des Typs C wurde nicht errichtet. Der Grundriss des Fernmeldebetriebsgebäudes einer GSVBw Typ C steht daher leider nicht zur Verfügung. Die Raumaufteilung des Typ C entspricht dem einer GSVBw Typ A mit den baulichen Erweiterungen der Luftkühlungsvorrichtungen des GSVBw-Typ D. Die GSVBw 45 in Jesberg muss an dieser Stelle gesondert betrachtet werden, da die Fernmeldebetriebsräume dieser GSVBw in den Räumen einer Verstärkerstelle (VrSt) der Deutschen Bundespost eingerichtet wurden. Einige GSVBw erhielten zusätzlich eine Wetterfernmeldestelle (WeFmSt). Diese Dienststellen wurden auch als geophysikalische Fernmeldeleitstelle (GeophysFmLtSt) bezeichnet, und stellten, neben der GSVBw-Funktionalität, zusätzlich eine Betriebsstelle im Fernmeldenetz (GeophysFmNBw) des geophysikalischen Beratungsdienstes der Bundeswehr (GeophysBDBw) dar.

 

Oberirdische GSVBw-Typen mit Grundrissen:

GSVBw Typ A: GSVBw mit Wasserkühlung

GSVBw Typ B: GSVBw mit Wetterfernmeldestelle und Wasserkühlung

GSVBw Typ C: GSVBw mit Luftkühlung (Dieser GSVBw-Typ wurde nicht errichtet)

GSVBw Typ D: GSVBw mit Wetterfernmeldestelle und Luftkühlung

GSVBw 45: Sonderbauform: Angemietete Räume in VrSt der Deutschen Bundespost

Die Fernmeldebetriebsräume einer unterirdischen GSVBw wurden in einem Stollensystem (Hohlganganlage) eingerichtet. Die Erstellung des Stollensystems erfolgte im bergmännischen Untertagebau. Die unterirdische GSVBw benötigte einen etwa um 1/3 größeren Raumbedarf als die oberirdische Anlage. Bei der Standortwahl wurden, neben den fernmeldetechnischen Voraussetzungen, möglichst steile Bergflanken gesucht, um bereits nach kurzem Vortrieb eine hohe Erdüberdeckung zu erreichen. Die Hohlganganlage konnte nur über einen gekrümmten Verkehrstollen erreicht werden. Der Verkehrstollen wurde mit zwei Eingangsbauwerken ohne Luftdruckabschluss ausgestattet. Durch diese Bauweise konnten Druckwellen, die durch Waffenwirkung hervorgerufen wurden, den Verkehrstollen durchlaufen (Durchblaseffekt). Die Platzierung von Druckabschlüssen erfolgte erst an den Verbindungsstellen zwischen Verkehrs- und Betriebsstollen. Insgesamt wurden 2 Hohlganganlagen für unterirdische GSVBw errichtet. Die Betriebsaufnahme erfolgte jedoch nur in der GSVBw 47 Niederbrombach. Die zweite Anlage, die GSVBw 44 St. Martin, wurde nicht fertig gestellt. Die Hohlganganlage wurde im Rohbau belassen und verschlossen.

 

Unterirdische GSVBw-Typen mit Grundrissen:

GSVBw 44 St. Martin

GSVBw 47 Niederbrombach

 

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