Vereinsaktivitäten im November 2012

Kurz vor dem Jahreswechsel möchten wir ein neues und interessantes Vereinsprojekt vorstellen:

Schon vor einigen Jahren haben wir im Zuge unserer Dokumentationsarbeiten Begehungen in mehreren Zivilschutzanlagen im Stadtgebiet der Landeshauptstadt Hannover durchgeführt. Dabei verdeutlichen besonders die mit einem hohen technischen Aufwand hergerichteten Zivilschutzanlagen aus dem “Instandsetzungsprogramm” des Bundes die intensiven Vorkehrungen zum Schutz der Zivilbevölkerung. Die Schutzbauprogramme des Bundes wurden jedoch Anfang der 1990er Jahre in Folge der politischen Entwicklungen eingestellt. Kostenerstattungen für den Unterhalt der Zivilschutzanlagen erfolgten nur noch bei nachweislich zwingend notwendigen Maßnahmen. Im weiteren Verlauf folgten Entwidmungen und Umnutzungen. Einige bundeseigene Zivilschutzanlagen in der Landeshauptstadt Hannover wurden bereits durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben veräußert. Wir gehen davon aus, dass im Verlauf der kommenden Jahre alle Schutzbauten umgenutzt oder zum Teil auch abgerissen werden. Beispiele hierfür sind der Abriss der Zivilschutzanlage Lönsstraße (siehe Bericht Januar 2012) oder die Umnutzung der ZSA Trageweg (siehe Bericht Januar 2011). Der drohende Verlust dieser Zeitzeugnisse des baulichen Zivilschutzes hat uns dazu veranlasst, einen Nachnutzungsvorschlag für diese Bauwerke einzureichen. Aufgrund einer gezielten Nachfrage der Stadtverwaltung haben wir ein ausführliches Nutzungskonzept ausgearbeitet, dass in verschiedenen Gremien der Behörde bewertet wurde. Unser Nutzungskonzept sieht vor, eine ausgestattete Zivilschutzanlage im Originalzustand zu erhalten, und in Form eines technischen Museums der interessierten Öffentlichkeit in moderierten Führungen zugänglich zu machen.

Im November 2012 hat die Landeshauptstadt Hannover mit uns eine vertragliche Nutzungsvereinbarung über die Zivilschutzanlage Ecke Wallensteinstrasse / Torstenssonstraße im hannoverschen Stadtteil Ricklingen unterzeichnet.

Die Zivilschutzanlage wurde Anfang der 1940er Jahre zum Schutz der hannoverschen Bevölkerung errichtet. In der Nachkriegszeit folgten Wohnraum- und Lagerflächennutzung. Die angespannte weltpolitische Lage in den 1960er Jahren sorgte dafür, dass der Hochbunker Torstenssonstraße erneut für den Bevölkerungsschutz vorbereitet wurde. Im Rahmen aufwändiger Baumaßnahmen (Instandsetzungsprogramm des Bundes) erfolgte der Einbau von Außenabschlüssen, hydraulisch betätigten Zugangsschleusen, Notstromanlagen, Belüftungs- und Filtertechnik sowie eigenen Wasserversorgungseinrichtungen. Durch diese Vorkehrungen sollte die Schutzwirkung des Hochbunkers an weiterentwickelte Waffensysteme mit atomarer, biologischer oder chemischer Waffenwirkung angepasst werden. In einem neu erstellten Anbau an der östlichen Bauwerksseite befindet sich eine komplexe mehrstufige Luftfilteranlage. Zusätzlich wurde Sanitäts- und Verbrauchsmaterial eingelagert, sowie der Schutzbau mit Sitz- und Liegemöglichkeiten ausgestattet. Eine regelmäßige Wartung und Instandsetzung sorgte für die ständige Einsatzbereitschaft der Anlage.

Im Belegungsfall bot der Hochbunker 2.400 Schutzplätze für eine 14-tägige Aufenthaltsdauer. Die technischen Nachrüstungen erlaubten einen autarken Betrieb mit eigener Strom- und Wasserversorgung sowie gefilterter Außenluftversorgung. Die Zivilschutzanlage Torstenssonstraße stellt in der Landeshauptstadt Hannover die größte noch nahezu vollständig ausgestattete Anlage ihrer Art dar. Auch über die Grenzen der Region Hannover hinaus betrachtet ist diese Zivilschutzanlage in ihrer Ausführung und ihrem Zustand als einzigartig einzustufen.

Bis unsere Zielsetzung erreicht ist, müssen wir jedoch noch viel Arbeit in das Objekt investieren. Zukünftig werden wir in unseren monatlichen Tätigkeitsberichten auch über die Projektarbeit in der Zivilschutzanlage Torstenssonstraße berichten.

Die Zivilschutzanlage Torstenssonstraße: Über zwei angesetzte Zugangsbauwerke führen vier Zugangsschleusen in den Schutzbau.
Die Zivilschutzanlage Torstenssonstraße: Über zwei angesetzte Zugangsbauwerke führen vier Zugangsschleusen in den Schutzbau.
Auf der Rückseite der Zivilschutzanlage befinden sich zwei weitere Zugangsschleusen, der Sandfilteranbau und eine Transformatorenstation.
Auf der Rückseite der Zivilschutzanlage befinden sich zwei weitere Zugangsschleusen, der Sandfilteranbau und eine Transformatorenstation.

 

Das Jahr neigt sich dem Ende…

…und wir blicken auf die bevorstehende Weihnachtszeit und den Jahreswechsel. Wir wünschen allen Freunden, Bekannten sowie interessierten Leserinnen und Lesern schöne, ruhige und besinnliche Festtage. Für die hilfreiche Unterstützung und das Interesse an unserer gemeinnützigen und ehrenamtlichen Vereinsarbeit möchten wir uns herzlich bedanken. Wir bekräftigen unsere Festtagswünsche mit einem stimmungsvollen Winter-Foto aus der GSVBw 22:

Winterstimmung in der GSVBw 22 Elmlohe.
Winterstimmung in der GSVBw 22 Elmlohe.

 

Im November 2012 konnten wir den 60.000.ten Besuch unserer Internetpräsentation verzeichnen. Auch in diesem Zusammenhang möchten wir uns nochmals für das zahlreiche Interesse an unserer Vereinsarbeit bedanken!

60.000 Besucher konnte unsere Internetpräsentation bisher verzeichnen.
60.000 Besucher konnte unsere Internetpräsentation bisher verzeichnen.

 

Der starke Laubfall sorgte weiterhin für viel Arbeit im Außenbereich der GSVBw22. Vor allem auf der Zufahrtsstraße und den Betriebswegen stellt das feuchte und rutschige Laub eine Gefahrenquelle dar, die umgehend beseitigt werden muss. Dabei erleichterte der vorhandene Maschinenpark die aufwändigen Arbeiten.

Die Reinigung der etwa 300m langen Zufahrtsstraße wird durch die Kehrmaschine erheblich erleichtert.
Die Reinigung der etwa 300m langen Zufahrtsstraße wird durch die Kehrmaschine erheblich erleichtert.
Die Grünflächen in der GSVBw22 sind mit einer dichten Laubschicht bedeckt.
Die Grünflächen in der GSVBw22 sind mit einer dichten Laubschicht bedeckt.
Willkommene Hilfe: Für die Räumarbeiten wird der Traktor eingesetzt.
Willkommene Hilfe: Für die Räumarbeiten wird der Traktor eingesetzt.
Wachhund Deick gefällt der Laubberg.
Wachhund Deick gefällt der Laubberg.

 

Die Restaurations- und Instandsetzungsarbeiten im Fernmeldebetriebsgebäude (Objekt 1) wurden fortgesetzt: Im Raum 24 sorgten zwei verschlissene Keilriemen im Hauptbelüftungsgebläse für eine abnehmende Förderleistung. Nach dem Austausch der beiden Antriebsriemen funktioniert die Belüftungsanlage wieder einwandfrei. Ein Schaukasten mit einer Schaltübersicht wurde im Raum 13N angebracht. In der Schaltübersicht werden die Belegungen der Trägerfrequenz-Primärgruppen in NF-Lage dargestellt.

Blick auf den Antriebsmotor des Hauptbelüftungsgebläses: Nach der Reparatur erzielt die Anlage wieder die volle Förderleistung.
Blick auf den Antriebsmotor des Hauptbelüftungsgebläses: Nach der Reparatur erzielt die Anlage wieder die volle Förderleistung.
Raum 13N: Eine Beschaltungsübersicht der TF-Leitungen im Schaukasten.
Raum 13N: Eine Beschaltungsübersicht der TF-Leitungen im Schaukasten.